Wartezimmer in Hausarztpraxis: privat oder gesetzlich versichert? © picture alliance / dpa-tmn | Benjamin Nolte
  • Von Andreas Harms
  • 26.01.2024 um 10:35
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Die privaten Krankenversicherer können sich auf die Schulter klopfen. Zum ersten Mal seit 2011 verzeichnen sie netto echten Zulauf an Versicherten. Und ein spezieller Zweig scheint regelrecht zu brummen.

Der Strom fließt weiter. Im sechsten Jahr in Folge wechselten mehr Menschen von der Gesetzlichen (GKV) in die Private Krankenversicherung (PKV) als zurück. Im Saldo ergibt sich ein Plus von 48.000 Versicherten zu Gunsten der PKV (Saldo 2022: plus 30.100). 2023 entschieden sich 164.100 Personen, in die PKV zu wechseln. Zurück in die GKV gingen 116.100 Personen. Das meldet der Verband der Privaten Krankenversicherung.

Dazu noch einige weitere Zahlen: Die Zahl der PKV-Vollversicherten stieg 2023 auf 8,71 Millionen (plus 0,03 Prozent; 2022: minus 0,16 Prozent). Erstmals seit 2011 ist der Bestand damit auch netto gewachsen – nach Abzug von Sterbefällen und Pflichtabgängen in die GKV. In der Zusatzversicherung, mit der GKV-Kunden ihre Leistungen aufstocken können, wuchs die Zahl der Verträge um 2,5 Prozent auf 29,98 Millionen.

Im Laufe des Jahres baute die PKV die Demografie-Vorsorge aus: Die Alterungsrückstellungen stiegen auf 328,6 Milliarden Euro, ein Plus von 4,6 Prozent. Fast jeder dritten Euro der Beitragseinnahmen floss in dieses Polster.

Zu den Beiträgen: Die Gesamteinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung stiegen 2023 um 2,3 Prozent auf 48,2 Milliarden Euro. 42,6 Milliarden Euro (plus 1,3 Prozent) entfallen auf die Krankenversicherung der Rest (plus 10,3 Prozent) auf die Private Pflegepflichtversicherung (PPV). Wesentliche Ursache sieht der PKV-Verband in den stark ausgeweiteten Leistungen durch die jüngsten gesetzlichen Pflegereformen.

Doch auch die Ausgaben legten zu: Die Versicherungsleistungen stiegen 2023 um 9,1 Prozent auf 36,4 Milliarden Euro. Auf die Krankenversicherung entfallen 33,6 Milliarden Euro (plus 8,7 Prozent), auf die Pflegepflichtversicherung 2,8 Milliarden Euro (plus 14,5 Prozent).

Betriebliche Krankenversicherung in Zahlen (Quelle: PKV-Verband)
Betriebliche Krankenversicherung in Zahlen (Quelle: PKV-Verband)

Besonders kräftig – zumindest prozentual – ging es mit der betrieblichen Krankenversicherung hinauf: 36.900 Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern eine vom Arbeitgeber gezahlte betriebliche Krankenversicherung (bKV). Das ist ein Zuwachs von 33,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 (27.700 Betriebe). Die Zahl der Beschäftigten mit bKV stieg um 11,6 Prozent auf 1,97 Millionen.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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