Das Verwaltungsgebäude der Krankenkasse HKK in der Bremer Martinistraße: Bei der aktuell günstigsten bundesweit zugänglichen Krankenkasse zahlen Mitglieder einen Beitrag von 15,19 Prozent. © HKK
  • Von Lorenz Klein
  • 06.03.2018 um 10:33
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lesedauer Lesedauer: ca. 04:55 Min

110 Krankenkassen in Deutschland buhlen um die Gunst von über 70 Millionen gesetzlich Versicherten. Wann sich der Kassenwechsel nicht nur finanziell auszahlt und welche Rolle Makler in der GKV-Beratung spielen können, erfahren Sie hier.

Kassen, die eine Preisstrategie verfolgen, um eine Kostenführerschaft anzustreben, drohen also Einbußen bei der Kundenzufriedenheit, mehr Beschwerden und am Ende auch Kündigungen. „Andererseits kann der Beitragssatz durch diese Strategie der Kostenführerschaft so attraktiv werden, dass neue preisaffine Kunden geworben werden“, fasst der Knappschaft-Manager zusammen.

Eine weitere Strategie für Kassen ist Schmahl zufolge die Differenzierungsstrategie. Diese achte nicht vorrangig auf die Ausgaben, sondern suche die Marktchancen in Zusatzleistungen und -services. Damit die Strategie aufgeht, dürfen derartige Sonderleistungen von den Wettbewerbern nicht oder zumindest nicht in gleichem Umfang im Katalog stehen, denn nur dann können diese auch als Alleinstellungsmerkmale vermarktet werden. „Das führt zu höheren Ausgaben und einem möglicherweise weniger attraktiven Beitragssatz“, so Schmahl.

Wie Makler den GKV-Wechsel nutzen

Aus Sicht von Maklerpool-Manager Grabmaier kann auch dieser Ansatz Erfolg haben. So können etwa auch Bonusprogramme der Kassen „ein weiteres Entscheidungskriterium“ für wechselwillige Versicherte sein. Beispielsweise belohnen einige Kassen gesundheitsbewusstes Leben durch Sport, Teilnahme an Gesundheitskursen oder Vorsorgeuntersuchungen mit Geld und/oder Sachprämien – so auch die Viactiv: Die Kasse, die zu den drei teuersten am Markt gehört, honoriert es beispielsweise, wenn Eltern alle sechs Vorsorgeuntersuchungen (U1 bis U6) für ihren Nachwuchs beim Kinderarzt absolvieren. Satte 184 Euro Prämie winken hier zum Schluss.

Auch für Versicherungsmakler kann es von Vorteil sein, über die diversen Aktionen und Bonusprogramme der Kassen im Bilde zu sein – davon ist Grabmaier überzeugt: „Damit unsere Berater diese Leistungen vergleichen können, haben wir eine GKV-Matrix erstellt, die wir unseren Poolpartnern über unser Beraterportal World of Finance zur Verfügung stellen.“

Hintergrund: Jung, DMS & Cie. Kooperiert mit mehreren gesetzlichen Krankenkassen, indem sie die Vermittlung von deren Mitgliedschaften ermöglicht. „Aktuell haben wir zehn Krankenkassen im Angebot“, erklärt Grabmaier. „Wir nutzen den GKV-Wechsel, um unseren Beratern Möglichkeiten zu zeigen, zusätzliches Einkommen bei den Kunden freizumachen, welches dann in sinnvolle private Zusatzversicherungen wie Zahn- oder Stationärtarife investiert wird.“ Damit könnten die Lücken der GKV gezielt geschlossen werden, so Grabmaier, und der Kunde habe zugleich „einen guten Teil der Kosten schon über die Beitragsersparnis oder das Bonusprogramm refinanziert“. Dieses Konzept funktioniere sehr gut und werde künftig noch weiter ausgebaut, so der Maklerpool.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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