- Von Andreas Harms
- 22.03.2023 um 15:17
Die Corona-Pandemie hat die Zahl gemeldeter Berufskrankheiten im Jahr 2022 kräftig nach oben getrieben. So gingen insgesamt 368.841 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit bei den Unfallversicherungsträgern ein. Das sind 62 Prozent mehr als noch im Vorjahr, meldet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen.
Laut einer Sonderabfrage bezogen sich 294.446 Anzeigen auf die Pandemiekrankheit Covid-19. 180.790 von ihnen wurden tatsächlich anerkannt. Im Jahr 2021 gab es noch 152.173 solcher Verdachtsanzeigen.
Die Zahl übriger Berufskrankheiten geht hingegen in den vergangenen Jahren leicht zurück, wie die folgende Grafik zeigt.
Doch die DGUV gibt auch Zahlen zu Unfällen bekannt, und die gingen ebenfalls leicht zurück. Im Jahr 2022 passierten 791.698 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Das sind 1,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor und sogar 9,2 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Bei solchen Unfällen starben im vergangenen Jahr 427 Menschen, 83 weniger als im Vorjahr.
Bei den Wegeunfällen ging es hingegen um 1,3 Prozent auf 173.069 im Jahr 2022 hinauf. 234 Menschen kamen dabei ums Leben, 16 mehr als noch 2021.
Zahl der neuen Unfallrenten sinkt kräftig
Und wie viele Renten gab es aufgrund von Arbeits- oder Wegeunfällen zu zahlen? Bei Arbeitsunfällen ging die Zahl um fast 10 Prozent auf 10.882 Renten zurück. Bei den Wegeunfällen ging es um 13,4 Prozent auf 3.579 Fälle nach unten. Und weil das so enorm anders klingt als der Trend bei den Unfällen, schiebt die DGUV gleich die Erklärung nach: Oft dauert es lange, bis nach einem Unfall die Rente genehmigt ist. 2021 passierte bei nur jeder zehnten Rente der Unfall im selben Jahr.
Was die Unfälle an Schulen angeht, hat sich nach dem Einbruch durch die pandemiebedingt geschlossenen Schulen die Zahl wieder normalisiert. 2022 zählten die Unfallkassen 980.363 meldepflichtige Schulunfälle, das sind rund 50 Prozent mehr als 2021. 8 Menschen starben dabei. Bei den Unfällen auf dem Schulweg stieg die Zahl um 41,1 Prozent auf 88.278. Dabei kamen 22 Menschen ums Leben. Neue Unfallrenten gab es in 507 Fällen, das sind 71 weniger als im Jahr davor.
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