- Von Manila Klafack
- 29.10.2020 um 13:30
Wo sich die Befragten durchaus mit der Digitalisierung anfreunden können, ist im Bereich der Telemedizin. Digitale Innovationen im Gesundheitswesen, wie Videosprechstunden mit dem Arzt (64 Prozent), die digitale Patientenakte (63 Prozent) oder Gesundheits-Apps (53 Prozent) halten viele für sinnvoll. Aktiv sprechen die Umfrageteilnehmer ihre Kunden im Zusammenhang mit einer PKV-Beratung auf solche digitalen Services aber nur selten an. 46 Prozent sind hierbei eher verhalten. Weitere 21 Prozent gehen bei diesem Thema gar nicht auf ihre Kunden zu. „Häufig“ oder „sehr häufig“ nennt ein Drittel der teilnehmenden Makler und Vermittler als Antwort.
Als größte Schwierigkeit bei der Umsetzung der Digitalisierung in ihrem Arbeitsalltag sehen die Teilnehmer der Pfefferminzia-Leserumfrage die Versicherer. 66 Prozent meinen, dass die IT-Systeme der Unternehmen eine Schwachstelle seien. Nur 15 Prozent glauben das von der eigenen IT-Struktur. Auch die digitale Kompetenz der Beschäftigten bei den Versicherern wird eher angezweifelt. 47 Prozent vermuten in diesem Bereich Probleme, während nur 6 Prozent ein solches Manko auch bei den eigenen Mitarbeitern sehen. Zusätzlich glauben 25 Prozent unserer Leser, dass bei Versicherern die Zeit fehlt, um digitale Projekte umzusetzen. In diesem Fall klafft die Lücke zwischen Versicherer und Makler nicht so weit auseinander wie bei der IT und der Kompetenz der Mitarbeiter. Ähnlich viele Umfrageteilnehmer, nämlich 19 Prozent, sehen auch im eigenen Unternehmen die fehlende Zeit als eine Hürde für die Umsetzung digitaler Projekte.
Beitragsstabilität wichtigstes Kriterium
Befragt nach den wichtigsten Punkten, nach denen die Makler und Vermittler ihren Kunden Gesellschaften empfehlen, wird am häufigsten die Beitragsstabilität genannt. Das ist mit 88 Prozent fast allen besonders wichtig. Gute Unternehmenskennzahlen und eine schnelle Abwicklung im Leistungsfall liegen mit 40 Prozent beziehungsweise 39 Prozent dicht beieinander. Die schnelle Antragsabwicklung geben 25 Prozent an. Weniger wichtig sind mit 13 Prozent ein medienbruchfreier Antragsprozess oder dass verkaufsfördernde Unterlagen vorhanden sind. Zusätzlich nennen die Teilnehmer der Umfrage noch die Qualität der Vertragsbedingungen als ausschlaggebend bei der Entscheidung für oder gegen ein Produkt.
Besonders gut scheinen Barmenia, HanseMerkur, Signal Iduna und HALLESCHE diese Kriterien zu erfüllen. Sie liegen mit 26, 25 und 23 Prozent sehr dicht zusammen in der Beliebtheitsskala unserer Leser. Gleiches gilt für die dann folgenden Versicherer Allianz und Alte Oldenburger (jeweils 19 Prozent), Axa (16 Prozent) und Continentale (13 Prozent). Das deckt sich mit den Ergebnissen der PKV-Analyse des Rating-Hauses Morgen & Morgen vom Juni 2020. Hier erreichen einige Tarife der genannten Gesellschaften die Bestnote „ausgezeichnet“ und damit fünf Sterne im Rating-Ergebnis.
Zusatzleistungen erwünscht
Außer den Kernleistungen eines Krankenversicherungsproduktes sollte jedem zweiten Umfrageteilnehmer zufolge zusätzlich eine „individuelle Fallbegleitung“ angeboten werden. Weiteren 47 Prozent ist der „Zweitmeinungsservice“ wichtig. Die „medizinrechtliche Beratung“ halten etwas mehr als vier von zehn (42 Prozent) der teilnehmenden Makler und Vermittler für wichtig. „Hilfsmittelbeschaffung“ (32 Prozent), „Arzneimittelmanagement“ (26 Prozent) und „Kooperationen mit Reha-Kliniken“ (20 Prozent) folgen auf den nachfolgenden Plätzen.
Die überwiegende Mehrheit (71 Prozent) findet „KV-Produkte, die gesundheitsförderndes Verhalten der Versicherten belohnen“ gut. 15 Prozent halten nichts davon, weil es dem Kollektiv schade. 14 Prozent haben Bedenken hinsichtlich der Einhaltung des Datenschutzes.
Im Leistungsfall erwartet die Hälfte der an der Pfefferminzia-Umfrage teilnehmenden Makler und Vermittler in der Kommunikation mit den Versicherungsunternehmen, zum Beispiel beim Ausfüllen des Fragebogens, ebenfalls Unterstützung. Präventive Maßnahmen, wie ein Gesundheitstelefon oder einen Terminservice, halten 35 Prozent für sinnvoll. Eine persönliche Gesundheitsanalyse wünschen sich 27 Prozent. Keine Unterstützung bei der PKV-Beratung zu benötigen geben nur rund 17 Prozent der Umfrageteilnehmer an.
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