Gerd Güssler, Geschäftsführer des Analysehauses KVpro.de © KVpro.de
  • Von Redaktion
  • 19.10.2016 um 11:17
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:45 Min

Empörung unter vielen Privatversicherten: 2017 werden die Beiträge wieder teurer. Gerd Güssler, Geschäftsführer des Analysehauses KVpro.de, macht nun aber darauf aufmerksam, dass nicht nur die Versicherer dafür verantwortlich sind. Eigentlicher Hauptverursacher sei die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank.

Zunächst: Ja, es wird teurer für Kunden der Privatkrankenkassen (PKV). Im Schnitt werden sich die Beiträge zum Jahreswechsel wohl um rund 11 Prozent erhöhen. Wer hat aber Schuld daran? Gerd Güssler, Geschäftsführer des Analysehauses KVpro.de, hat für sich den Haupt-Schurken gefunden. Schuld ist vor allem die politisch gewollte Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

PKV-Kunden zahlen mit ihren Beiträgen für lebenslang garantierte Tarifleistungen; darin ist auch die Tarifliche Altersrückstellung (T-AR) enthalten. Junge Leute zahlen deshalb auch noch mehr in die PKV ein, als sie durchschnittlich an Leistungen verbrauchen.

Dieser Mehrbeitrag wird dann zu einem Rechnungszins angelegt. Vor der Unisex-Umstellung im Dezember 2012 lag der Rechnungszins standardmäßig noch bei den gesetzlich vorgeschriebenen 3,5 Prozent. Danach gab es vielerorts bereits einen reduzierten Rechnungszins von durchschnittlich 2,75 Prozent. Das ist der eine Baustein.

Der andere: „In der Vergangenheit haben die PKV-Versicherer über Jahrzehnte hinweg mehr als 3,5 Prozent Zinsen einnehmen können – und zwar aus ihren gesamten Kapitaleinlagen. Diese Zinseinkünfte nennt man Nettoverzinsung“, so Güssler. Die Differenz zwischen Nettoverzinsung und Rechnungszins nennt sich Überzins. 90 Prozent muss der Versicherer dem Kollektiv zur Verfügung stellen, um die Beiträge zu stabilisieren.

Und jetzt das Problem: Dieser Überzins fällt langsam aus, und der Rechnungszins nicht mehr erreicht werden kann. Daraus ergibt sich also, dass der eigentliche Übeltäter der höheren Kosten ab Januar eben diese politisch gewollte Nullzinspolitik ist, findet Güssler.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content