Gerd Güssler, Geschäftsführer des Analysehauses KVpro.de © KVpro.de
  • Von Redaktion
  • 19.10.2016 um 11:17
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Empörung unter vielen Privatversicherten: 2017 werden die Beiträge wieder teurer. Gerd Güssler, Geschäftsführer des Analysehauses KVpro.de, macht nun aber darauf aufmerksam, dass nicht nur die Versicherer dafür verantwortlich sind. Eigentlicher Hauptverursacher sei die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank.

„Das politisch gewollte Fehlen von Zinsen hat die PKV nicht zu verantworten. Die Beitragsanpassungen wegen Anspringen der sogenannten auslösenden Faktoren aus Leistung und Sterbetafel sind bei weitem nicht so hoch, wie die Beitragserhöhungen aus fehlenden Zinsen“, sagt der Experte.

Die Folge: „Der kalkulatorische Rechungszins wird künftig nach Auslaufen der langfristigen Kapitalanlagen bei allen PKV-Unternehmen – weil nicht mehr erreichbar – unter 3,5 Prozent gesenkt werden müssen. Dadurch steigt der Tarifbeitrag“, sagt Güssler weiter.

Der Experte sieht die Gefahr, dass PKV-Gegner oder bestimmte Politiker sich die Beitragsanpassungen jetzt, vor der Bundestagswahl, zur Stimmungsmache gegenüber Unwissenden zunutze machen könnten, um gegen das „grundsätzlich funktionierende System PKV“ anzugehen.

Güssler: „Nicht verschweigen dürften die Gegner und Politiker dabei, dass die GKV 2017 den Beitrag um 5,3 Prozent auf 805 Euro erhöhen wird und der individuelle Zusatzbeitrag den GKV-Beitrag weiter beeinflussen wird. Hinzu kommt, dass die Leistungen der GKV – im Gegensatz zur PKV – nicht garantiert sind.“

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