- Von Lorenz Klein
- 23.01.2019 um 12:20
Warum ist dieses Zieldreieck für langjährige, ältere PKV-Kunden aus Ihrer Sicht zufriedenstellend erreichbar?
Aus demselben Grund, weshalb die Diskussion „Ersparnis versus Leistung“ irreführend ist, denn: Ein Tarif, für den ein Versicherer hohe Beiträge verlangt, muss nicht zwingend gute Leistungen haben. Und: Ein Tarif, für den ein Versicherer niedrige Beiträge verlangt, muss nicht zwingend schlechte Leistungen haben.
In der PKV ist das so, weil hier der Gesetzgeber bestimmt hat: Grundlage für den Beitrag eines Tarifs sind die Kosten, die alle Kunden dieses Tarifs während der letzten drei Jahre tatsächlich verursacht haben – unabhängig von den versicherten Leistungen. Und diese Kosten hängen maßgeblich davon ab, wie viele Kunden tatsächlich Leistungen in Anspruch nehmen im Verhältnis zu denen, die einzahlen und noch keine regelmäßigen Leistungen brauchen. Dieses Verhältnis passt dann nicht mehr, wenn zu wenige Gesunde in diesem Tarif sind. Oder, schlimmer noch, den Tarif verlassen. Dann werden die Kosten und damit die Beiträge immer höher, obwohl sich die Leistungen nicht verändern. Das heißt, eine Beitragsreduzierung kann man nicht zwingend dadurch erreichen, dass man in einen Tarif mit schlechteren Leistungen wechselt. Sondern dadurch, dass man in ein anderes Tarif-Kollektiv wechselt mit einem besseren Verhältnis zwischen Kranken und Gesunden.
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