- Von René Weihrauch
- 18.08.2022 um 13:09
Was für Erwachsene gilt, gilt grundsätzlich auch für Kinder: Mit einer privaten Krankenversicherung (PKV) sind die Kleinen in vielerlei Hinsicht besser abgesichert als in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Ob eine PKV-Vollversicherung möglich ist, hängt vom Versicherungsstatus der Eltern ab. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:
+ Beide Eltern sind gesetzlich versichert.
In diesem Fall kommt das Kind automatisch und beitragsfrei in die GKV. Der Abschluss einer privaten Versicherung ist möglich, wenn Eltern für ihr Kind einen höherwertigen Schutz wünschen. Dann gibt es aber die übliche Gesundheitsprüfung.
+ Beide Eltern sind privat versichert.
Damit ist die Mitgliedschaft in der GKV für das Kind ausgeschlossen. Es muss für einen zusätzlichen Monatsbeitrag in der PKV versichert werden. Dabei gelten aber erleichterte Bedingungen. Eine Gesundheitsprüfung gibt es ebenso wenig wie Wartezeiten, Leistungsausschlüsse oder Risikozuschläge.
+ Ein Elternteil ist privat, das andere gesetzlich versichert.
In dieser Konstellation können die Eltern zwischen GKV und PKV wählen. Bei verheirateten Paaren gibt es laut PKV-Verband allerdings eine Einschränkung: Die beitragsfreie Mitgliedschaft in der GKV ist nicht möglich, „wenn der privatversicherte Elternteil mehr als der gesetzlich Versicherte verdient und ein Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze hat“ (2022: 64.350 Euro).
Welche Anforderungen muss eine PKV heute erfüllen, Frau Hoch?
Die wichtigsten Bausteine der PKV – und was Makler bei der Vermittlung beachten sollten
PKV-Beiträge im Alter – schlimmer als in der GKV kann es nicht werden
Außerdem muss das Kind bei dieser Variante innerhalb von zwei Monaten nach der Geburt angemeldet werden. Und: Das privatversicherte Elternteil muss seit mindestens drei Monaten in der PKV sein.
Das sollte eine gute PKV für Kinder leisten
Weil das Kind zu den Bedingungen des privatversicherten Elternteils in die PKV aufgenommen wird, sollten Väter und Mütter bereits vor der Geburt überlegen, ob dieser Schutz für den Nachwuchs passt, oder ob weitergehende Leistungen sinnvoll sind.
Ein weiterer Grund, sich schon so früh mit der PKV-Frage zu beschäftigen: Gute Policen lassen sich schon vor der Geburt nutzen. Familienfreundliche Anbieter finanzieren zum Beispiel Maßnahmen, um das Risiko von Fehlgeburten und anderer Schwangerschaftskomplikationen zu verringern. Weitere Bausteine, die in einer guten Versicherung enthalten sein sollten, sind:
+ Stationäre Rooming-in-Leistungen, mit denen Eltern bei ihren Kindern im Krankenhaus übernachten können
+ Maßnahmen zur Sozialpädiatrie und Frühförderung
+ Halbierung oder vollständiger Verzicht auf Selbstbeteiligung
+ Beitragserstattung bei Elterngeldbezug
+ Beitragserstattung bei Kindernachversicherung
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren