Patientin beim Zahnarzt: Von allen Zusatzversicherungen ist die Zahnzusatzpolice am beliebtesten. © Freepik
  • Von René Weihrauch
  • 05.12.2024 um 16:38
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Die Nachfrage nach privaten Zusatzversicherungen steigt stetig. Welche Policen sollen Makler ihren Kunden empfehlen? Wie fragen sie den individuellen Bedarf ab? Antworten gibt’s hier.

Stephan Böhm, Hauptabteilungsleiter Markt, Produkte, Partner bei der Arag Krankenversicherung, nennt außer ambulanten und stationären Leistungen aber auch Auslandsreisekrankenversicherungen, wenn er nach beliebten Zusatzversicherungen gefragt wird.

Ebenfalls zunehmend im Fokus: Tarife zu Naturheilverfahren beziehungsweise Heilpraktikerbehandlungen. „Sie zählen zum Bereich der ambulanten Zusatzversicherung“, erklärt Böhm. „Hier sehen wir, dass Alternativen zu einer schulmedizinischen Heilbehandlung für Kunden von hoher und wachsender Bedeutung sind.“ Zwar spielen ambulante Tarife und speziell solche für Naturheilverfahren verglichen mit der Zahnversicherung noch „eine eher untergeordnete Rolle“, so SDK-Mann Mitzlaff. „Dennoch handelt es sich hier für die Versicherer und Vermittler um eine interessante und hochwertige Klientel. Denn dies sind meist gutverdienende Personen, die bereit sind, in eine optimale Gesundheitsversorgung auch entsprechend zu investieren.“

Kundenbedarf individuell ermitteln

Zahnzusatz, Chefarztbehandlung, alternative Heilmethoden – Maklerinnen und Makler sind gefordert, die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden zu ermitteln und die besten Zusatzversicherungen für jeden Einzelfall zusammenzustellen. Einhelliger Rat aller Fachleute: „Jede Bedarfsermittlung muss den Kunden in seiner gesamten Lebenssituation abholen“, wie es Arag-Experte Böhm zusammenfasst. Das beinhalte auch die familiäre Situation. SDK-Vorstandssprecher Mitzlaff nennt ein Beispiel: „Wer etwa eine gute Zahnsubstanz geerbt hat und mit 40 Jahren noch keine größeren Probleme hatte, wird eine Zahnzusatzversicherung nicht als dringliches Problem ansehen – eventuell aber die Unterbringung im Krankenhaus, wenn es schon einmal negative Erfahrungen im Mehrbettzimmer gab. Auch die teure Zahnspange für die Tochter oder den Sohn bringen manchen zu der Überlegung, für die Zukunft besser eine Versicherung abzuschließen.“

Ebenfalls wichtig für die Beratung: „Makler sollten genau über die Leistungen der GKV aufklären und daraus den Bedarf des jeweiligen Kunden ableiten“, wie Tobias Erdmann von der Barmenia ergänzt.

In der Flut der Angebote an privaten Zusatzversicherungen ist es bisweilen eine Herausforderung, die besten Produkte zu identifizieren. Hilfreich können hierbei Ratings sein. So hat im Frühjahr 2024 das Analysehaus Franke und Bornberg seine neue Marktanalyse von Krankenzusatzversicherungen in den Bereichen Ambulant, Stationär und Zahn vorgelegt.

Knapp 700 Tarife von 40 Anbietern haben die Tester unter die Lupe genommen. Untergliedert waren die Bereiche noch einmal in die sechs Teil-Ratings Zahnersatz, Zahnbehandlung, Stationär, Sehhilfen, Naturheilverfahren und Vorsorge. Den Spitzenplatz belegte die SDK, die in jeder Kategorie für mindestens einen Tarif die Top-Bewertung FFF+ erhielt. Barmenia und Münchener Verein gelang das in fünf Teilbereichen.

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René Weihrauch

René Weihrauch arbeitet seit 35 Jahren als Journalist. Einer seiner Schwerpunkte sind Finanz- und Verbraucherthemen. Neben Pfefferminzia schreibt er für mehrere bundesweit erscheinende Zeitschriften und international tätige Medienagenturen.

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