Ein Tropf hängt an einem Krankenhausbett auf dem Flur der Notaufnahme des Klinikums Frankfurt Höchst: Mit einer stationären Zusatzversicherung werden gesetzlich Versicherte im Krankenhaus wie Privatpatienten behandelt. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 30.07.2018 um 10:21
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 04:05 Min

Gesetzlich krankenversichert sein, sich aber trotzdem wie ein Privatpatient fühlen? Mit privaten Krankenzusatzversicherungen für den stationären und ambulanten Bereich ist das möglich. Worauf man dabei achten sollte.

Zum Hintergrund: Die GOÄ regelt die Höhe der Vergütung für bestimmte Leistungen, die Ärzte, medizinisches Fachpersonal oder Labore erbringen, die nicht über die GKV abgerechnet werden. Handelt es sich zum Beispiel um einen außergewöhnlich schwierigen Eingriff, werden häufig Honorarvereinbarungen getroffen, die diese Sätze deutlich übersteigen.

Zu den Anbietern, die in ihren Bedingungen über die Höchstsätze der GOÄ hinaus leisten, gehört die Inter mit ihrem „Inter QualiMed Z“-Tarif. Schon der Name lasse erahnen, dass es dem Versicherer um Qualität gehe, sagt Jan Roß, Vertriebsbereichsleiter Makler, „also um Leistungsorientierung“, wie Roß hinzufügt. „Wenn Kunden ihren gesetzlichen Schutz zum Beispiel im stationären Bereich optimieren wollen, dann möchten wir ihnen nicht durch Hintertüren wieder Begrenzungen verordnen, sondern zum Beispiel auch über die Gebührenordnung hinaus zahlen“, sagt der Inter-Manager.

Allerdings müssen Kunden hier bedenken, dass sie nur in der teuersten „Premium“-Variante des dreistufigen Tarifs ein Einbettzimmer erstattet bekommen, in der „Basis“- und „Exklusiv“-Variante gewährt die Inter diesen „Luxus“ nur nach einem Unfall.

Wie Alterungsrückstellungen wirken

Ohnehin gehen die Ansichten beim Einbettzimmer auseinander – so ist immer wieder zu lesen, dass man den Zuschlag für die bequeme Unterbringung auch aus eigener Tasche bezahlen könne, da sich diese in der Regel auf unter 200 Euro pro Nacht belaufe. Dem stehen Kosten für eine stationäre Police von 15 bis 80 Euro im Monat gegenüber. „Unsere Kunden können sich ohne Sorge vor Kostenexplosionen auf höchste Leistungen und die beste medizinische Versorgung verlassen“, stellt Roß den Nutzen der Police heraus.

Wer sich nicht im Klein-klein der Tarifbedingungen verlieren möchte, dem kann Analyst Dittrich eine erste Orientierung geben: „Die Top-Tarife mit hervorragender Bewertung kommen von Axa, Barmenia, Concordia, Continentale, die Bayerische, Gothaer, Hallesche und Inter.“

Aufbau von Altersrückstellungen positiv berücksichtigt

Darüber hinaus hat Softfair in seiner Bewertung positiv berücksichtigt, ob ein Tarif zusätzlich zum reinen Risikobeitrag auch Alterungsrückstellungen aufbaut. Dazu werden in den ersten Jahren Teile des Beitrags entnommen und für die voraussichtlich kostenträchtigeren späteren Jahre zurückgelegt. „Dies führt natürlich zu Beginn zu einem höheren Beitrag, dafür bleibt die zu zahlende Prämie allerdings über die Jahre sehr viel stabiler“, erklären die Analysten.

Bei der Signal Iduna etwa sind Tarife sowohl mit als auch ohne Alterungsrückstellung („pur-Varianten“) erhältlich. Während sich die „pur-Varianten“ an den Beitragssparer richteten, so KV-Marktmanager Pedro Chica Sanchez, verfüge man zudem über „Starter“-Tarife als Einstieg mit Optionsrecht in höherwertigere Tarife und schlussendlich den „Top-Schutz“ für den Leistungsoptimierer. Ihr Tarif-Feld hat die Branche also breit bestellt, nur ernten muss der Kunde selbst.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content