- Von Juliana Demski
- 16.11.2017 um 16:22
Die private Krankenversicherung (PKV) gilt vielen Menschen als Luxusprodukt, doch die Tarife müssen nicht automatisch auch teuer sein. Das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) hat sich das PKV-Angebot mal angeschaut und im Rahmen eines aktuellen Rankings die besten Vollkostentarife gekürt, die auf 82 Prozent des Marktes beruhen sollen.
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Unterteilt ist das Ranking in verschiedene Klassen: Grundschutz, Standardschutz und Premiumschutz. Grund dafür sind laut Tester die unterschiedlichen Leistungsspektren. Zentrales Thema war für das DFSI aber bei allen drei Kategorien der Kostenfaktor.
Dabei kamen in Sachen Tarifbedingungen (AVB) insgesamt 13 Teilbereiche von A wie Auslandsschutz bis Z wie Zahnleistungen auf den Prüfstand. Wichtigere Teilbereiche – etwa ambulante und stationäre Behandlung oder auch Heilmittel – brachten hier mehr Punkte als weniger wichtige, wie etwa die Übernahme von Kosten bei Krankentransporten oder eine Beitragsbefreiung in Elternzeit. Zudem floss auch die Finanzkraft der Unternehmen mit in die Bewertung ein.
Außerdem sind bei allen Tarifen, die das DFSI untersucht hat, Leistungskürzungen während der Versicherungszeit ausgeschlossen.
Grundschutz
Hier war den Experten vor allem die freie Krankenhauswahl wichtig. Auch galt beim Grundschutz die Vorgabe, dass beim ambulanten Arztbesuch auch Leistungen, die teurer sind als es die Gebührenordnung vorsieht, komplett erstattet werden müssen. Bei Zahnbehandlungen muss der Tarif mindestens 80 Prozent der Kosten erstatten, bei Zahnersatz mindestens 60 Prozent. Und der jährliche Selbstbehalt darf höchstens 500 Euro betragen.
So lauten die drei Bestplatzierten in der Kategorie Grundschutz:
- Platz: Axa mit „Sehr gut“ (Tarife: EL Bonus-U, Kompakt ZahnU)
- Signal Iduna mit „Sehr gut“ (Tarif: privat START)
- Hanse Merkur mit „Sehr gut“ (Tarife: KVS1, PSV)
Standardschutz
Beim Standardschutz haben die Prüfer deutlich mehr Leistungen eingefordert. Der Selbstbehalt lag auch hier bei maximal 500 Euro im Jahr, jedoch müssen bei Klinikaufenthalten die Kosten für ein Zwei-Bett-Zimmer übernommen werden, so die Vorgabe. Bei Zahnbehandlungen müssen mindestens 90 Prozent der Kosten und beim Zahnersatz 75 Prozent vom Versicherer getragen werden. Der Standardschutz leistet beim ambulanten Arztbesuch über die Regelhöchstsätze der Gebührenordnung hinaus. Zudem müssen Standardtarife den Besuch beim Heilpraktiker zahlen. Und wer direkt zum Facharzt geht, muss ebenfalls alle Kosten erstattet bekommen.
So lauten die drei Bestplatzierten in der Kategorie Standardschutz:
- Platz: Arag mit „Sehr gut“ (Tarif: KomfortKlasse K300)
- Platz: R+V mit „Sehr gut“ (Tarif: AGIL comfort (MP1U)
- Platz: Axa mit „Gut“ (Tarife: Vital300-U Amg., Komfort Zahn-U)
Premiumschutz
Hier wird es für den Versicherten deutlich teurer, zugleich steigen aber auch die Leistungen. Der jährliche Selbstbehalt darf laut DFSI bei Premium-Tarifen nicht über 350 Euro liegen. Bei Klinikaufenthalten werden Kosten fürs Einbettzimmer getragen. Bei Zahnbehandlungen steht der Versicherer für mindestens 90 Prozent der Kosten ein, bei Zahnersatz für mindestens 80 Prozent.
Und es werden auch alle Honorare erstattet, die über den Höchstsätzen der Gebührenordnungen liegen – sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich sowie bei Zahnbehandlungen. Auch werden Facharzthonorare bei Direktkonsultation komplett gezahlt.
So lauten die drei Bestplatzierten in der Kategorie Premiumschutz:
- Platz: Axa mit „Sehr gut“ (Tarife: Vital300-U, Komfort Zahn-U, Kur-U/250)
- Platz: Debeka mit „Sehr gut“ (Tarife: N, NC)
- Platz: Hallesche mit „Sehr gut“ (Tarif: NK Bonus)
Hier geht es zu den vollständigen Tabellen.
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