Eine Ärztin geht im St. Josefs-​​Krankenhaus Potsdam-​​Sanssouci über einen Flur der Station für an Corona erkrankte Patienten: Inwiefern Corona sich auf die Bilanzen der PKV auswirken wird, bleibt noch abzuwarten. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Soeren Stache
  • Von Karen Schmidt
  • 28.08.2020 um 12:22
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Das Analysehaus Franke und Bornberg hat seinen alljährlichen Map-Report zum Thema private Krankenversicherung (PKV) veröffentlicht – genauer: zum Thema Bilanzstärke der PKV-Anbieter. Sieben Versicherer erhielten dabei das Rating „mmm“ für hervorragende Leistungen.

Im Gegensatz zu den Abschlusskosten bewegten sich die Aufwände für die Verwaltung der Bestände auf Vorjahresniveau, berichten die Analysten weiter. Insgesamt gab die PKV dafür 895 Millionen Euro aus. Da die Verwaltungskostenquote in Relation zu den gestiegenen Beitragseinnahmen berechnet wird, ging die Quote von 2,26 auf 2,23 Prozent leicht zurück. Die niedrigste Verwaltungskostenquote hatte die Huk-Coburg mit 0,91 Prozent, gefolgt von Debeka (1,38 Prozent), R+V (1,58 Prozent) und Alte Oldenburger (1,60 Prozent).

Auswirkungen von Corona sind ungewiss

Die Schadenaufwendungen der Branche legten 2019 um 811,1 Millionen Euro auf 29,3 Milliarden Euro zu. Damit verbunden erhöhte sich die Schadenquote leicht von 77,8 auf 79,4 Prozent. Wie sich Corona auf die Bilanzen der privaten Krankenversicherer auswirken wird, bleibt abzuwarten. „Vorerst sieht es für die Branche nicht sehr kritisch aus, zumal ein Großteil der Pandemie-bedingten Gesundheitskosten vom Bund getragen wurde. Und auch, ob das Schlimmste bereits überstanden ist oder noch weitere Wellen folgen werden, ist bisher höchst spekulativ und nicht abschließend zu beantworten. Unter den gegebenen Umständen zeigen sich die Privatversicherer jedoch gut gerüstet“, heißt es im Report.

Alterungsrückstellungen auf Rekordniveau

Während Bestände weiter schrumpfen, sind die Kapitalanlagen der Branche weiter gestiegen. Innerhalb eines Jahres wuchsen sie von 6,3 Milliarden auf 294,1 Milliarden Euro. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Alterungsrückstellungen. Das Plus lag für 2019 bei rund 2,8 Prozent. Inzwischen hat die PKV 294,1 Milliarden Euro eingesammelt, um die Beiträge der Kunden auch im Alter bezahlbar zu halten.

Die Nettorendite der Kapitalanlagen lag 2018 mit 3,26 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau (3,03 Prozent). Den höchsten Wert erzielte nach Berechnungen des Map-Report nach der auf Brillenversicherungen fokussierten Schwestergesellschaft Hanse-Merkur Speziale die Hanse-Merkur mit 3,99 Prozent (Vorjahr: 3,66 Prozent). Anders als die Nettorendite sank die laufende Durchschnittsverzinsung im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich auf nunmehr 2,8 Prozent (Vorjahr 3,13 Prozent) und lag damit 0,46 Prozentpunkte unter der Nettorendite.

Den vollständigen Map-Report mit Einzelübersichten zu 28 Gesellschaften können Sie bestellen unter service@fb-research.de.

Auf den folgenden Seiten kommen nun die sieben Gesellschaften, die ein hervorragendes Ergebnis im Bilanztest erzielten.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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