- Von Andreas Harms
- 29.09.2023 um 13:33
Ein weiterer Punkt ist die Zinswende, die in der gesamten Branche dafür sorgte, dass aus stillen Reserven durch einbrechende Anleihekurse stille Lasten wurden. Heute sind Anleihen am Markt meist weniger wert als das, womit sie noch in der Bilanz stehen.
PKV-weit wurden aus 48,9 Milliarden Euro Reserven Ende 2021 innerhalb eines Jahres 21,8 Milliarden Euro stille Lasten. Die Reservequote sank damit auf minus 6,3 Prozent.
Aber die gesamte Branche? Nein, tatsächlich hat Franke und Bornberg zwei PKV-Anbieter ermittelt, die noch stille Reserven haben, wenn auch überschaubare. Das sind die Inter mit 0,8 Prozent Bewertungsreservequote und die Allianz mit 0,4 Prozent. Aber auch die beiden haben gelitten, denn ein Jahr zuvor lagen die Reservequoten noch im souveränen 20-Prozent-Bereich.
Schadenquote steigt, Nettozins sinkt, RfB steigt
Und am Ende noch ein paar betriebswirtschaftliche Zahlen: Die Ausgaben für Schäden stiegen 2022 um 1,9 auf 33,6 Milliarden Euro. Weil das mit plus 6,1 Prozent ein stärkerer Anstieg ist als bei den Beitragseinnahmen, stieg folglich die Schadenquote von 76,1 auf 78,2 Prozent.
Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote – Zeichen für die Rentabilität – sank von 15,3 auf 12,9 Prozent. Und auch der Nettozins in den Kapitalanlagen ging – trotz Zinswende – von 2,92 auf 2,28 Prozent zurück. Die Durchschnittsverzinsung blieb hingegen einigermaßen stabil und liegt nun bei 2,61 Prozent im Jahr.
Weil aber am Ende trotz sinkender Zahlen alles noch rentabel daherkommt, konnten die Versicherer ihre Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) weiter aufpolieren. Die RfB-Quote stieg im PKV-Durchschnitt von 35,1 auf 36,4 Prozent.
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