Eine Zecke auf der Haut: Das schnelle Entfernen einer Zecke nach einem Stich schützt nicht immer vor einer Infektion. © picture alliance / dpa | Patrick Pleul
  • Von Juliana Demski
  • 21.07.2021 um 07:52
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 03:00 Min

Ob im Wald, am See oder im Park – bei gutem Wetter zieht es viele Menschen in die Natur. Doch genau dort lauern Gefahren durch Zecken. Denn die kleinen Blutsauger können gefährliche Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist die Zahl der Risikogebiete in diesem Jahr erneut gewachsen.

Das Jahr 2020 war ein Rekord-Zeckenjahr – und 2021 ist auf einem guten Weg, es ihm nachzutun. Der Grund sind die lauen Winter und das häufig feuchte Klima. Eigentlich ist der Zeckenstich für sich genommen für den Menschen auch gar nicht gefährlich – es sind die Krankheiten, die immer mehr Zecken in sich tragen, die für den Menschen zu einem zunehmenden Problem werden.

Viruserkrankung FSME

Eine der wohl schlimmsten durch Zecken übertragbaren Krankheiten ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die grippeähnliche Symptome hervorrufen kann. Bei einem Teil der Patienten kommt es zudem zu einer Hirnhautentzündung. Trägt eine Zecke die FSME-Viren in sich, werden sie mit dem Stich direkt übertragen. Ein schnelles Entfernen des Blutsaugers schützt somit nicht vor einer Infektion.

Das Tückische: Mit Medikamenten lässt sich FSME kaum heilen, da Antibiotika gegen Viren machtlos sind. Ärzte können nur symptomatisch helfen – beispielsweise das Fieber senken. Mit dem Virus an sich muss der Körper jedoch selbst fertig werden. Gegen das Virus kann man sich jedoch impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt ein solches Vakzin jedoch nur für Menschen, die in entsprechenden Risikogebieten leben oder dorthin reisen.

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) besteht ein Infektionsrisiko mit FSME hierzulande vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Einzelne Risikogebiete befinden sich außerdem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen.

Die Zecken mit dem FSME-Virus breiten sich aktuell jedoch immer weiter aus. So sind im vergangenen Jahr fünf neue Risikogebiete hinzugekommen: jeweils ein Kreis in Bayern, Hessen, Sachsen und Thüringen. Als erster Kreis in Sachsen-Anhalt wurde zudem der Stadtkreis Dessau-Roßlau zum FSME-Risikogebiet. Insgesamt ist damit das FSME-Infektionsrisiko in 169 Kreisen erhöht. Insgesamt gab es laut dem RKI im vergangenen Jahr 704 FSME-Erkrankungen innerhalb Deutschlands. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001.

Seite 2: Was es mit der Borreliose auf sich hat – und wie man sich vor Zecken-Bissen schützt

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content