- Von Manila Klafack
- 22.05.2018 um 11:02
Mit einer Kleinen Anfrage möchte die Bundestagsfraktion die Linke von der Bundesregierung unter anderem wissen, welche Auswirkungen eine Erhöhung der Beiträge in den Sozialtarifen der privaten Krankenversicherer hätte? Konkret geht es darum, dass die Abgeordneten um Achim Kessler eine Beitragssteigerung im Standardtarif für Männer befürchten.
Wie Privatversicherte in die GKV zurückkehren können
Jetzt die tickende Zeitbombe entschärfen
Zusammen mit dem Basistarif und dem Notlagentarif zählt der Standardtarif zu den Sozialtarifen. Er ist insbesondere für Ruheständlerinnen und Ruheständler vorgesehen, die die mit zunehmendem Alter ansteigenden Beiträge in der PKV von ihrem sinkenden Einkommen oft nicht mehr bezahlen können, heißt es in der Kleinen Anfrage.
In den Standardtarif können nur Versicherte wechseln, die mindestens zehn Jahre in der PKV versichert sind und wenn der Versicherungsbeginn vor dem 1. Januar 2009 liegt. Zudem dürften keine Beihilfeansprüche bestehen und es muss ein Mindestalter von 65 Jahren erreicht sein. Bei einem Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze oder bei Jüngeren, die bereits eine Rente oder Pension beziehen, beträgt das Mindestalter 55 Jahre.
Niedrige Zinsen führen zur Beitragserhöhung
Die Höhe des Standardtarifs wird branchenweit kalkuliert und ist auf den Höchstbeitrag der GKV begrenzt. Aktuell liegt er bei 646,06 Euro im Monat. Der durchschnittliche Beitrag im Standardtarif liegt darunter. Die Abgeordneten erwarten nun aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt eine Erhöhung dieses Beitrags.
Ein Sprecher des PKV-Verbands bestätigte der Ärztezeitung, dass die Rechnungsgrundlagen des Männertarifs überprüft werden, eine Beitragserhöhung sei noch nicht ausgemacht. Allerdings gehen laut Ärztezeitung Kreise fest davon aus. Der PKV-Verbandssprecher sagte demnach weiter, eine etwaige Beitragsanpassung würde zum Juli greifen. Wie hoch diese ausfallen würde, könnte sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden. 50.200 Menschen seien im Standardtarif versichert, rund 30.000 von ihnen Männer. Den Frauentarif prüft der Verband nach Aussage der Ärztezeitung derzeit nicht.
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