- Von Lorenz Klein
- 29.12.2017 um 11:39
Im Nebeneinander von GKV und privater Krankenversicherung (PKV) sieht die SPD die Grundlage für eine Zwei-Klassen-Medizin. Die Partei verweist dazu auf die jeweils unterschiedliche Vergütung, die niedergelassene Ärzte für medizinische Behandlungen im Rahmen der GKV beziehungsweise der PKV erhalten.
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So viele gesetzlich Versicherte wie noch nie
Auch manche Ärzte hadern mit diesem System-Unterschied: „Für mich als Arzt wird die Zwei-Klassen-Medizin darin deutlich, dass wie bestimmte Leistungen im Kassensystem nicht bezahlt kriegen, die wir im Privatsystem bezahlt kriegen“, sagt Allgemeinmediziner Stephan Bernhardt in einem Bericht der Tagesthemen (hier geht es zum Video). Das soll sich nach dem Willen der SPD mit der Bürgerversicherung ändern.
Wichtigster Baustein sei dabei die gleiche Honorierung für alle Patienten, so der Tagesthemen-Bericht – dafür setzt sich vor allem der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Karl Lauterbach, ein: „Es kann nicht sein, dass ein Arzt, der kaum Privatversicherte behandelt, weniger verdient. Wir wollen das angleichen. Daher würden die Ärzte, die jetzt nur gesetzlich Versicherte behandeln, besser verdienen und würden sich dann auch gleichmäßiger verteilen“, so Lauterbach gegenüber der ARD.
Anreiz, manche Patienten zu bevorzugen, soll laut SPD künftig entfallen
Privatversicherte generieren laut Tagesthemen 23,5 Prozent der Praxiseinnahmen von allen niedergelassenen Ärzten, obwohl deren Anteil an allen Patienten bei nur rund 11 Prozent liegt. „Indem der Arzt an jeder Untersuchung gleich viel verdient, entfalle der Anreiz manche Patienten zu bevorzugen, so der Plan der SPD“, heißt es in dem Bericht.
Unionspolitiker warnen allerdings vor einer Kostenexplosion. „Wenn wir in der gesetzlichen Krankenversicherung unsere Ärzte so gut bezahlen sollten wie das die private Krankenkasse macht, dann hätten wir gewaltige Beitragserhöhungen“, sagte Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen, den ARD-Reportern.
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