Eine Smartphone-Nutzerin: PKV-Anbieter schöpfen ihr Digitalisierungspotenzial bislang nur zur Hälfte aus. © picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose
  • Von Juliana Demski
  • 22.09.2020 um 09:50
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Beim Digitalisierungsgrad in der privaten Krankenversicherung (PKV) gibt es aus Sicht des Beratungsunternehmens Iskander Business Partner noch viel zu tun. So vermag bislang kein Versicherer die Experten wirklich zu überzeugen. Im Schnitt bleibe derzeit die Hälfte des Digitalisierungspotenzials ungenutzt, heißt es in der Studie. Wo es positive Ansätze gibt, erfahren Sie hier.

Im Rahmen einer Studie hat das Beratungsunternehmen Iskander Business Partner das digitale Kundenmanagement der zehn größten PKV-Marktteilnehmer sowie eines Branchenneulings untersucht. Zentrales Fazit: Noch stehen die Kundenbedürfnisse zu wenig im Fokus.

Im digitalen Kundenmanagement führen laut Studie derzeit Allianz, Axa und Ottonova. Den größten Nachholbedarf zeigen Debeka, Central, Huk-Coburg und Continentale.

Die Ergebnisse im Detail:

In der Kundengewinnung zeige sich unter anderem, dass die Versicherer ihren Fokus auf unternehmensnahe Prozesse wie After Sales legen. Digitale Marketing- und Vertriebsaktivitäten seien „ausbaufähig“, noch dominiere der Offline-Vertrieb. Häufig seien digitale Kontaktpunkte zudem verstreut und nicht optimal miteinander vernetzt, ebenso fehle vielen Anbietern „ein zeitgemäßer, kundenzentrischer Internetauftritt“.

Immerhin: Laut Studie bieten alle Versicherer ihren Kunden digitale Standardservices wie die Krankenakte an. Inhaltlich fokussierten sie sich jedoch trotz junger Zielgruppe auf Services, die „der Heilung akuter und chronischer Beschwerden dienen“, schreiben die Studienautoren.

Nur die gemäß der Untersuchung führenden Krankenversicherer hätten in ihrer Kundenzentrierung erste Maßnahmen im Bereich der Gesundheitserhaltung umgesetzt. Auch das Digitalisierungspotenzial des Produktportfolios über Spezialtarife werde kaum genutzt. Allgemein seien gelebte Digitalpraxis und digitale Kundenrealität nach wie vor weit voneinander entfernt, kommentieren die Experten. Im Schnitt hätten die betrachteten Versicherer bislang nur die Hälfte des Potenzials eines digitalen Kundenmanagements umgesetzt.

Disruptionen voraus

Einige Anbieter („Leader“) hätten sich trotzdem eine „sehr gute Ausgangsposition“ gesichert, andere („Follower“ und „Late Follower“) folgten diesem Trend. Die Studienautoren gehen jedoch davon aus, „dass die zweite Hälfte des Potenzials in den nächsten drei bis fünf Jahren gehoben wird und weitreichende Disruptionen mit sich bringt“ – das zeigten auch den massiven Summen, die die Branche zurzeit in Digitalisierung und Innovation investiere.

In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) setze vor allem die Techniker Krankenkasse regelmäßig Branchenstandards, im privaten sei es vor allem der Branchenneuling Ottonova, der mit seinem App-Concierge einen Ausblick gebe, wohin die Reise gehen könnte, so die Experten.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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