- Von Joachim Haid
- 20.12.2019 um 11:02
Heinrich Maier* konnte stets ohne Probleme gehen. Vor ein paar Jahren verspürte er nach kurzer Distanz einen krampfartigen Schmerz in den Beinen, der ihn zwang, stehen zu bleiben. Nach ein paar Minuten Pause konnte er schmerzfrei weiter gehen. Im Laufe der Zeit verkürzten sich die schmerzfreien Strecken. Heute kann Herr Maier nur noch gut 200 bis 300 Meter weit laufen, bevor er ein paar Minuten warten muss und er wieder ein kleines Stückchen weitergehen kann. Dies schränkt seine Lebensqualität natürlich erheblich ein. Auch seine berufliche Ausübung ist mit vielen Gehpausen verbunden. Die Diagnose des Hausarztes lautet periphere arterielle Verschlusskrankheit – oder auch chronische arterielle Verschlusskrankheit genannt. Es handelt sich um eine Atherosklerose der Beinarterien.
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Da die Patienten immer nur wenige Meter laufen können, pausieren müssen, um dann wieder ein paar Meter weiter zu gehen, erinnern sie an Menschen, die einen Schaufensterbummel machen. Daher die umgangssprachliche Bezeichnung Schaufensterkrankheit. Diese wurde durch den französischen Chirurgen René Fontaine (1899–1979) in vier Stadien unterteilt:
Stadium I:
Obwohl bereits Gefäßveränderungen nachgewiesen werden können, herrscht noch Beschwerdefreiheit. Die Diagnose der Erkrankung in diesem Stadium ist meist ein Zufallsbefund.
Stadium II:
Nun treten bereits erste belastungsabhängige Beschwerden auf, und längere Strecken können nicht mehr schmerzfrei gegangen werden.
Stadium IIa:
Die schmerzfreie Strecke ist größer als 200 Meter. In diesem Stadium befindet sich Herr Maier.
Stadium IIb:
Die schmerzfreie Strecke ist kleiner als 200 Meter.
Stadium III:
Nun treten auch in Ruhe Schmerzen auf, vor allem im Liegen.
Stadium IV:
Das betroffene Körperteil stirbt ab, das Gewebe ist geschädigt und es bilden sich Geschwüre. Am Ende von Stadium IV steht oftmals die Amputation des Beines. Allein in Deutschland kommt es jedes Jahr zu ca. 60.000 Amputationen.
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