Rauchen ist ungesund und teuer, das ist bekannt. Doch aufhören trotzdem nicht so einfach. © picture alliance / Rolf Kremming | Rolf Kremming
  • Von Manila Klafack
  • 04.05.2021 um 16:13
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:15 Min

Im Laufe eines Raucherlebens versucht manch einer gegen die Nikotinsucht anzugehen. Doch viele scheitern und werden früher oder später rückfällig. Dabei gibt es ein paar Methoden, mit denen es gelingen kann – und der Versuch lohnt allemal.

Krankenkassen unterstützen mit Nichtrauchertrainings

Auch mit Akupunktur oder Hypnose schaffen es Raucher, ihre Sucht hinter sich zu lassen. Technologische Hilfe versprechen einige Apps. Die kleinen Programme wollen ebenfalls den Weg des künftigen Nichtrauchers begleiten und erfolgreich zum Abschluss bringen. Selbst Medikamentengestützte Maßnahmen sind möglich, müssen allerdings von den Krankenkassen aktuell nicht übernommen werden.

„Für Raucher, die aufhören wollen, empfiehlt es sich, den Körper mit Aminosäuren zu versorgen sowie mit hochwertigem Vitamin C, einem Vitamin B-Komplex und Magnesium und gegebenenfalls Kupfer”, rät zudem Gesundheitsexperte Joachim Haid. Denn durch das Nikotin der Zigaretten werde der Neurotransmitter Noradrenalin ausgeschüttet. Das wirke anregend und sei ein Grund für die Sucht.
„Wer aufhören möchte, kann aufgrund des Entzugs beispielsweise unter Kopfschmerzen, Gereiztheit und gesteigerten Appetit leiden. Darum nehmen viele ehemalige Raucher zu”, sagt Haid. Um diese Symptome abzumildern, und im Idealfall eine Gewichtszunahme zu verhindern, sei es wichtig, dem dopaminergen Belohnungssystem Alternativen zur Verfügung zu stellen. „Damit der Körper Dopamin, die Vorstufe von Adrenalin und Noradrenalin, herstellen kann, werden eben die genannten Aminosäuren Phenylalanin und Tyrosin, sowie die Vitamine C, B6, B9 und weiterhin Kupfer und Magnesium benötigt.”

Und zu guter Letzt kann eine Verhaltenstherapie dabei helfen. Sind es doch oft die Routinen, wie die Zigarette zum Kaffee oder als kleine Pause zum Schnack mit den Arbeitskollegen, die viele in bestimmten Situationen zur Zigarette greifen lassen. Die Krankenkassen müssen ihre Versicherten zwar grundsätzlich unterstützen, bieten bisher aber lediglich Nichtrauchertrainings an oder übernehmen die Kosten für solch ein Seminar.  

Wie wirkt sich Nichtrauchen auf den Körper aus?

„Erste Effekte beim Nichtraucher zeigen sich schnell“, betont Joachim Haid. „So normalisieren sich Puls und Blutdruck bereits innerhalb der ersten halben Stunde nach einer Zigarette. Nach ein paar Stunden sinkt der Gehalt von Kohlenmonoxid im Blut und die Aufnahme von Sauerstoff wird besser“, so Haid. Nach rund einem Tag senke sich bereits das Risiko für einen Herzinfarkt. Selbst Raucher, die bereits einen Infarkt hinter sich haben, haben demnach bessere Überlebenschancen, wenn sie das Laster aufgeben.

Nach ein paar Tagen werde die Atmung leichter und Gerüche sowie der Geschmack werden wieder intensiver. „Ein paar Wochen nach der letzten Zigarette erholen sich die Bronchien und die Lunge. Der Raucherhusten nimmt ab“, beschreibt der angehende Heilpraktiker Haid weiter. „Bereits nach einem Jahr Rauchfrei verringert sich das Risiko für koronare Herzerkrankungen und weitere vier Jahre später verringern sich die Risiken für einige Krebserkrankungen sowie für den Schlaganfall. Nach rund zehn Jahren hat sich das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken im Vergleich zu einem Raucher halbiert“, sagt Haid.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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