- Von Redaktion
- 11.04.2016 um 11:58
Wegen der steigenden Gesundheitskosten müssen viele Krankenkassen inzwischen einen Zusatzbeitrag erheben. Er schwankt derzeit zwischen 0 Prozent und 1,7 Prozent. So verlangt die Metzinger BKK etwa gar keinen Zusatzbeitrag, bei der Viactiv Krankenkasse sind es 1,7 Prozent.
Doch nur auf den Preis zu schauen, halten die Analysten für falsch. Denn auch die Leistungen der gesetzlichen Kassen variieren. „Zwar schreibt der Gesetzgeber etwas mehr als 90 Prozent der Kassenleistungen verbindlich vor“, sagt Thomas Lemke, Geschäftsführer des auf Versicherungs- und Bankvergleiche spezialisierten Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI). „Doch bei den restlichen Leistungen können die Kassen entscheiden, ob sie diese anbieten oder nicht. Daher ist es sinnvoll, den Beitragssatz einer Kasse ins Verhältnis zu den Leistungen zu setzen, die sie ihren Versicherten über die Regelleistungen hinaus anbietet.“
Zum Stichtag 3. April 2016 haben die Forscher genau das getan. „Wir haben für jeden einzelnen Bereich, in dem Kassen Zusatzleistungen anbieten dürfen, diese Angebote in Relation zum Beitrag gesetzt. Und dann sieht das Ergebnis ganz anders aus“, sagt Lemke. Dann landet die Viactiv bei insgesamt 76 untersuchten Kassen auf Rang 65. Doch auch die günstigste Krankenkasse, die Metzinger BKK kommt im Preis-Leistungsvergleich lediglich auf Platz 67. Die IKK Südwest erreicht trotz eines Beitragssatzes von 15,8 Prozent ein Top Preis-Leistungs-Verhältnis, die HKK mit dem geringsten bundesweiten Beitragssatz und guten Leistungen ebenfalls.
Budget für Zussatzleistungen sinkt
Die Budgets für Zusatzleistungen haben die Krankenkassen allerdings generell zurückgefahren. Lemke: „Das ist aber oft auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Konnte früher etwa jeder Versicherte frei aus den angebotenen Zusatzleistungen einer Kasse wählen, so gibt es all diese freiwilligen Leistungen heute zwar häufig immer noch. Jedoch hat jedes Kassenmitglied nun ein sogenanntes Gesundheitskonto mit einem jährlichen Guthaben. Und das ist oft schon nach zwei oder drei Zusatzleistungen aufgebraucht.“
Insgesamt betrachtet kam die IKK Brandenburg und Berlin auf den ersten Platz, dicht gefolgt von der AOK Plus für Sachsen und Thüringen. Die beste bundesweit geöffnete Kasse folgt mit der TK auf Platz 3. Die Ergebnisse im Detail gibt es hier.
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