Ein Operationsroboter wird vorgestellt: Die Mehrheit der Experten ist sich sicher, dass die Digitalisierung auch im medizinischen Bereich nicht aufzuhalten ist. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 05.12.2016 um 11:00
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Roboter, die Ärzte im OP-Saal komplett ersetzen? Für viele mag das noch wie Zukunftsmusik klingen, für gut zwei Drittel der Krankenhaus-Führungskräfte hingegen ist das alles andere als unrealistisch. 36 Prozent der Experten erwarten das sogar bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre. Und auch in der Pflege sieht der Trend ähnlich aus: Gut jeder dritte Klinik-Manager rechnet damit, dass digitale Helfer in Zukunft die überlegenen Pflegekräfte sein werden, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Dass Roboter bereits heute im Operationssaal tüchtig mithelfen, ist bekannt. Sie stellen das Gewebe bei Prostata- oder Nieren-Eingriffen dreidimensional dar, und ihre Instrumente führen winzige Schnitte genau so aus, wie der Mediziner es eben befiehlt. Noch ist er aber nicht mehr als ein Assistent. In der Zukunft soll das anders werden: Gut zwei Drittel der Krankenhaus-Führungskräfte gehen davon aus, dass Roboter die Ärzte einmal im Operationssaal übertreffen werden. 36 Prozent der Experten erwarten das bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre. In der Pflege dürfte es bald ähnlich digital zugehen: Hier rechnet gut jeder dritte Klinik-Manager damit, dass digitale Helfer in Zukunft die überlegenen Pflegekräfte sein werden. Das zeigt die Studie „Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft“ der Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting.

Der Optimismus unter Klinik-Managern ist deutlich: 16 Prozent gehen davon aus, dass Roboter bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre fähigere Operateure sein werden, weitere 20 Prozent prognostizieren dies für die kommenden zehn Jahre. Trotzdem blicken noch immer ein Drittel der Befragten skeptisch in die digitale OP-Zukunft.

„Bei urologischen Operationen arbeiten Krankenhäuser seit Jahren mit Robotik. Ihr Vertrauen auf die Möglichkeiten der Technik ist ein positives Signal“, sagt Hartmut Mueller, Studienleiter und Partner im Stuttgarter Büro von Rochus Mummert Healthcare Consulting. „Diese Offenheit gegenüber Kollege Roboter wird helfen, die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft voranzutreiben.“

In Sachen Pflege sind die Experten bisher allgemein noch skeptischer. Immerhin geht mehr als jede dritte Führungskraft (37 Prozent) davon aus, dass Roboter künftig die besseren Pflegekräfte sein werden. 27 Prozent erwarten das allerdings erst in mehr als einer Dekade, berichtet das Portal E-Health.

Großes Potenzial sehen die befragten Führungskräfte jedoch in der Verwaltung (84 Prozent) und Diagnostik (75 Prozent), gefolgt von der stationären Versorgung (57 Prozent). „Die Berufsbilder und Prozesse in deutschen Krankenhäusern sind im Wandel begriffen. Unsere Studie zeigt, dass die Gesundheitswirtschaft zunehmend bereit ist, diese digitale Herausforderung anzunehmen“, so Rochus-Mummert-Partner Mueller.

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