- Von Andreas Harms
- 03.03.2025 um 11:03
Aber der alles umspannende Betrag, sozusagen die Versicherungssumme, beträgt bei beiden Anbietern satte 10 Millionen Euro. Und der greift schon beim erwähnten einen Prozent Invalidität komplett. Das ist schon eine Ansage. Aber wie gesagt: Nur für die tatsächlichen Kosten. Wenn die nicht ermittelbar sind, zum Beispiel beim Schmerzensgeld, dann zahlen die Versicherer so, als hätten sie den Unfall verursacht und seien zum Schadenersatz verpflichtet.
Alle Aspekte hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, dafür gibt es Vergleichsrechner und Versicherungsbedingungen. Ein erwähnenswertes, weil wichtiges Sublimit sei hier aber erwähnt: Der Einkommensersatz, wenn das Unfallopfer nicht arbeiten gehen kann, ist auf einen in der Police angegebenen monatlichen Betrag gedeckelt. Diesem Sublimit lässt sich eine jährliche Dynamik von 5 Prozent verpassen. Allerdings darf es nie 5.000 Euro übersteigen.
„Transparente Absicherung ohne komplizierte Berechnungen“
Anne Peters von ASCORE kann dem ganzen Konzept einiges abgewinnen. So meint sie: „Ein großer Vorteil einer Unfallkosten-Versicherung ist, dass sie genau dort greift, wo klassische Unfallversicherungen oft an Grenzen stoßen. Anders als bei klassischen Unfallversicherungen, die nur bei dauerhaften gesundheitlichen Folgen leisten, steht nicht die Schwere der Verletzung im Vordergrund, sondern die tatsächlichen Kosten. So entsteht eine transparente Absicherung ohne komplizierte Berechnungen von Invaliditätsgraden oder Progressionen.“

So viel zu den Vollversicherungen. Und die Debeka? Bei der kann man das „Leistungspaket Unfallschutzversicherung“ abschließen. Es funktioniert ähnlich wie die oben beschriebenen Konkurrenzprodukte, ist aber nur zusätzlich zu einer normalen Unfallversicherung verfügbar. Die Versicherungssumme liegt bei ebenfalls ansehnlichen 5 Millionen Euro. Allerdings hat die Debeka eine Frist eingezogen, denn sie zahlt über maximal zehn Jahre ab dem Unfall.
Hinzu kommt eine Handvoll an Sublimits. Behindertengerechte Umbauten und Umzüge sind auf eine halbe Million Euro gedeckelt. Dasselbe gilt etwa beim Schmerzensgeld. Dafür ist im Gegenzug der Verdienstausfall nicht gedeckelt.
Nur bei festgelegten Verletzungsbildern
Unterm Strich sind das gleichwohl beachtliche Summen. Was aber eher ins Gewicht fällt: Der Versicherungsfall tritt nicht etwa bei jeder Invalidität ein, sondern bei vorab festgelegten Verletzungsbildern. Zwei Beispiele lauten „Querschnittslähmung nach Schädigung des Rückenmarks“ und „Verbrennungen 2. oder 3. Grads von mindestens 20 Prozent der Körperoberfläche“.
Diese Verletzungen müssen innerhalb von drei Monaten (!) der Debeka angezeigt und per ärztlichem Befund nachgewiesen sein. Das ist reichlich knapp und speziell, raumgreifend versichern geht anders. Aber wie gesagt: Es ist ein Zusatz zur klassischen Unfallversicherung.
Aber warum bieten nur so wenige Versicherer so eine Unfallkosten-Versicherung? Schließlich teilten in der ASCORE-Umfrage weit mehr als 50 Häuser mit, so etwas nicht zu haben. Und sehr viele fügten hinzu, auch keine zu planen.
In den Absagen taucht oft der Hinweis auf, dass die klassische angebotene Unfallversicherung solche Nachfolgekosten ja mit abdeckt. So schreibt die Hanse-Merkur: „Unsere Unfallversicherung Best Gold umfasst bereits Merkmale einer Unfall-Kostenversicherung. Sie enthält Leistungen, die unabhängig von einer Invalidität greifen, wie Assistance-Leistungen oder Schmerzensgeld.“
Seite 3: Das große Aber bei der Unfallkosten-Versicherung
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