- Von Karen Schmidt
- 26.07.2024 um 14:19
Krankenkassen-Manager wie Andreas Storm von der DAK-Gesundheit haben es prognostiziert: Die geplanten Verbesserungen im System der Krankenhäuser, bei der Ärzteversorgung, im Arzneimittelbereich & Co. werden zu einer deutlichen Erhöhung der Zusatzbeiträge führen.
Und genauso kommt es jetzt. Mehrere Krankenkassen haben ihren Zusatzbeitrag bereits erhöht. Nun wird dabei zum ersten Mal die 3-Prozent-Marke geknackt. Zum 1. August wird die KKH Kaufmännische Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag auf 3,28 Prozent erhöhen. Das ist ein Plus von 1,30 Prozentpunkten. Insgesamt beträgt der neue Beitragssatz damit 17,88 Prozent.
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„Die Anpassung des Beitragssatzes ist auf unerwartet hohe Kostensteigerungen in der gesamten GKV zurückzuführen“, heißt es in einer Mitteilung. Auch andere Krankenkassen hätten auf die „Unterfinanzierung der GKV“ reagiert und ihre Beiträge angepasst. „Kostentreiber sind vor allem Ausgaben im Krankenhaus- und Arzneimittelbereich. Diese waren zum Zeitpunkt der Haushaltsplanung im vergangenen Jahr in dieser Dimension nicht absehbar“, berichtet die Kasse weiter. Bei der KKH sind rund 1,6 Millionen Menschen krankenversichert.
Die IKK classic, die zum 1. August ihren Zusatzbeitrag ebenfalls erhöht – um 0,49 Punkte auf 2,19 Prozent – kritisiert ebenfalls die Unterfinanzierung der GKV. „Die Hauptursache für dieses Defizit liegt in der Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben, die richtigerweise über Steuern zu finanzieren wären, stattdessen aber zu einem großen Teil den Beitragszahlern in der gesetzlichen Krankenversicherung aufgebürdet wird”, schimpft Vorstandsvorsitzender Frank Hippler,. „Der Bundeszuschuss in Höhe von 14 Milliarden Euro, der diese Kosten eigentlich ausgleichen soll, deckt nur einen geringen Teil unserer Aufwände.”
Aktuell fehlten in der GKV beispielsweise allein 9,2 Milliarden Euro, um die Ausgaben für Bürgergeldbeziehende zu kompensieren. Diese Finanzierungslücke kritisiert auch der Vorsitzende des Verwaltungsrats der IKK classic, Helmut Dittke: „Die Benachteiligung der Mitglieder der GKV bei der Finanzierung der Kosten für die Bürgergeldbeziehenden ist nicht länger zu akzeptieren. Die gesetzlichen Krankenkassen erhalten für Bürgergeldbeziehende Personen monatlich jeweils rund 120 Euro aus Steuermitteln. Das ist bei weitem nicht kostendeckend. Wird dagegen ein Privatversicherter zum Bürgergeldempfänger, zahlt der Staat der Versicherung dafür bis zu 420 Euro monatlich.”
Auch folgende Krankenkassen haben ihren Zusatzbeitrag für die zweite Jahreshälfte 2024 angepasst:
- BKK Textilgruppe Hof um 1,50 Prozentpunkte auf 2,80 Prozent
- Knappschaft um 0,50 Prozentpunkte auf 2,70 Prozent
- BKK Diakonie um 0,89 Prozentpunkte auf 2,69 Prozent
- BKK24 um 0,66 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent
- BKK MKK um 0,70 Prozentpunkte auf 2,19 Prozent
- Vivida BKK um 0,79 Prozentpunkte auf 2,49 Prozent
- BKK Pfalz um 0,40 Prozentpunkte auf 2,38 Prozent
- IKK – Die Innovationskasse um 0,60 Prozentpunkte auf 2,30 Prozent
- Continentale Betriebskrankenkasse um 0,60 Prozentpunkte auf 2,20 Prozent
- IKK classic um 0,49 Prozentpunkte auf 2,19 Prozent
- BKK Pfaff um 0,40 Prozentpunkte auf 1,80 Prozent
- BKK Verbundplus um 0,20 Prozentpunkte auf 1,55 Prozent
Das Portal Krankenkasseninfo informiert regelmäßig über Erhöhungen der Zusatzbeiträge.
Unterfinanzierung der GKV: Erste Krankenkasse erhöht Zusatzbeitrag auf über 3 Prozent
Vor 4 Monaten[…] Mehr dazu auf: https://www.pfefferminzia.de Erste Krankenkasse erhöht Zusatzbeitrag auf über 3 Prozent – Pfefferminzia.de […]
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