Der Krisenstab der Bundesregierung kommt am 28. Februar 2020 zu seiner Sitzung zusammen, um über weitere Vorkehrungen gegen das neue Coronavirus Sars-CoV-2 zu beraten. Auch in den Versicherungsunternehmen wurden zügig Notfallpläne erarbeitet oder angepasst. © picture alliance/Kay Nietfeld/dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 04.03.2020 um 14:02
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lesedauer Lesedauer: ca. 10:20 Min

Wie gehen die Versicherer in Deutschland mit der Corona-Krise um? Eine Pfefferminzia-Blitzumfrage unter rund 20 Gesellschaften zeigt: In den Notfallplänen finden sich viele Gemeinsamkeiten, aber auch höchst individuelle Gegenmaßnahmen – wo Mitarbeiter-Events ausfallen und wo Zutrittsverbote drohen, erfahren Sie hier.

Swiss Life

Nelli Schieke, Bereichsleiterin Personal bei Swiss Life, erklärt:

„Die Entwicklungen um das Corona-Virus verfolgen wir sehr ernst. Bei Swiss Life hat sich eine Taskforce hierzu gebildet. Wir haben frühzeitig und prophylaktisch unsere Sicherheits- und Hygienemaßnahmen intensiviert, darunter ein gruppenweites Dienstreiseverbot in besonders betroffene Länder und Regionen ausgesprochen, den Einsatz an Desinfektionsmittelspendern an unseren Standorten verstärkt und setzen eine laufende interne Kommunikation mit Updates und Hygienehinweisen um. Von der Teilnahme an externen Großveranstaltungen raten wir ab, unsere anstehenden Mitarbeiter-Events an unseren Standorten haben wir deshalb auch abgesagt. Grundsätzlich sind sämtliche Termine auf ihre Notwendigkeit zu hinterfragen und im Zweifel eine digitale Durchführung oder Telepräsenz/Telefon jederzeit vorzuziehen und von mobilem Arbeiten Gebrauch zu nehmen.“

Talanx und HDI

Für Talanx und deren Konzerntochter HDI berichtet ein Talanx-Sprecher:

„Unser Handeln orientiert sich an den drei Eckpfeilern:

  • Gesundheit von uns allen schützen,
  • Betriebssicherheit erhalten,
  • Behörden unterstützen, das Virus zu isolieren.

Wir haben den Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Betriebssicherheit jederzeit im Blick und messen beidem sehr hohe Bedeutung zu. Wir verfügen über ein professionelles Business-Continuity-Management und Notfallpläne. Diese werden regelmäßig überprüft und trainiert, so dass wir der Einschätzung sind, auf ungewöhnliche Situationen gut vorbereitet zu sein.

Unter anderem prüfen wir aufgrund der Corona-Ausbreitung regelmäßig, ob die aktuelle Situation die Absage von Veranstaltungen und Reisen erfordert. Aufgrund der Corona-Ausbreitung gilt aktuell in der Talanx-Gruppe, dass bei jeder Veranstaltung und jedem Meeting mit größerem Teilnehmerkreis geprüft werden muss, ob der Termin stattfinden kann oder verschoben werden sollte, beziehungsweise ob er gegebenenfalls alternativ als Videokonferenz durchgeführt werden kann.

Auf Reisen, die – je nach aktueller Lage – mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden sind, soll derzeit verzichtet werden.

Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, mobil von zuhause aus zu arbeiten. Die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, trägt dazu bei, den Betrieb der Talanx Gruppe sicherzustellen.

Zudem weisen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf hin, die normalen vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygiene-Maßnahmen und zum Beispiel die Niesettikette einzuhalten. Unter dem Motto: „Lieber ein Lächeln riskieren als einen Handschlag.“

Volkswohl Bund

Pressesprecherin Simone Szydlak teilt mit:

„Als ausschließlich in Deutschland tätiger Versicherungskonzern fallen bei uns in der Regel keine Dienstreisen ins Ausland an. Bei anstehenden Inlandsreisen lassen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eigenverantwortlich entscheiden, welche Veranstaltungen sie besuchen und von welchen sie zurzeit lieber Abstand nehmen möchten.

Zur Reduzierung des Ansteckungsrisikos am Arbeitsplatz haben wir alle Kolleginnen und Kollegen zentral an die ohnehin geltenden Hygieneempfehlungen erinnert. Zusätzlich haben wir die Zahl der Desinfektionsmittelspender erhöht. Von der sonst üblichen Begrüßung durch Handschlag raten wir bis auf weiteres ab. Vom Volkswohl Bund organisierte Veranstaltungen finden, unter Berücksichtigung angemessener Hygienevorkehrungen, wie geplant statt.“

Zurich

Bernd Engelien, Pressesprecher der Zurich Gruppe Deutschland, erklärt:

„Grundsätzlich haben wir zum Corona-Virus sowie für vergleichbare Ereignisse einen Krisen- beziehungsweise Business Continuity-Plan. Um unseren Kunden den gewohnten Service und die gewohnte Erreichbarkeit zu bieten und gleichzeitig eventuelle gesundheitliche Risiken für Mitarbeitende möglichst auszuschließen, wurden bereits verschiedene Maßnahmen getroffen.

Wir setzen stark auf eine durchgehende Kommunikation beispielsweise in Richtung Mitarbeitende und Vertriebspartner auf unseren Kommunikationskanälen. Dabei reagieren wir auf alle aufkommenden Fragen und geben beispielsweise Tipps und Handlungsempfehlungen, beispielsweise zu den Themen Handhygiene, Meetings und Reisen.

Auch haben wir in den Gebäuden die Zahl der Desinfektionsmittelspender erhöht. Unser Flexwork-Modell sieht grundsätzlich auch die Möglichkeit von Homeoffice vor.

Konzernweit sehen wir grundsätzlich bis auf weiteres von internationalen Flüge ab, da wir vermeiden wollen, dass Mitarbeitende im Fall von Grenzschließungen im Ausland „stranden“. Die Ausrichtung von größeren Meetings und Konferenzen wird jeweils kritisch überprüft.

Insgesamt gilt, dass die Entwicklung der aktuellen Lage sehr dynamisch ist – das heißt hier fahren wir mit konkreten Maßnahmen auf Sicht und handeln schnell und situativ.  Über die Lage und eventuell zu ergreifenden Maßnahmen beraten wir zweimal täglich in einer Expertenrunde. Dazu sind wir auch in ständigem Austausch mit den Behörden.“

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Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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