- Von Redaktion
- 29.06.2015 um 14:25
Wollen Kunden eines privaten Krankenversicherers (PKV) Geld sparen, aber ihre Altersrückstellungen nicht verlieren, bleibt ihnen nur der Tarifwechsel beim aktuellen Versicherer. Ob sich das lohnt, hat die Zeitschrift Ökotest untersucht. Das Fazit: Ein Tarifwechsel ist oft besser, als alternativ den Selbstbehalt zu erhöhen. Allerdings sei es schwer, einen Tarif zu finden, bei dem nur der Beitrag und nicht der Versicherungsschutz kleiner werde.
Besonders hoch ist laut dem Bericht das Sparpotenzial für Kunden der Axa. Sie können von einem Tarifwechsel überdurchschnittlich stark profitieren, hat Ökotest errechnet. So soll das Sparpotenzial dort bis zu 283 Euro im Monat betragen.
Die Musterrechnung: Der männliche Kunde ist 55 Jahre alt und wechselt vom Axa-Tarif AM (100), K2, Z100S in den Axa-Tarif Vital 250, Vital-Z. Seine Ersparnis soll bei jährlich 3.396 Euro liegen. Für Frauen hingegen ergibt die Musterrechnung für diesen Tarif deutlich weniger Einsparungen. Besser sieht es für sie aus, wenn sie vom Tarif 140-N,342-N, Z100S-N in den Kompakttarif EL-N,KG2-N wechseln. Hier könnte die Musterkundin gar 291 Euro sparen.
Worauf Ökotest jedoch hinweist: Ein Wechsel ist oft mit erheblichen Leistungseinbußen verbunden. So müssen Kunden der Axa-Wechseltarife geringere Versicherungsleistungen bei Heilmitteln, Heilpraktiker-Behandlungen, Psychotherapie, Zahnersatz und Kieferorthopädie hinnehmen. Wechselwillige sollten deshalb niemals allein aufgrund der Ersparnisse entscheiden, sondern immer auch die Leistungen im Blick behalten, so der Hinweis der Tester.
Kunden der SDK hingegen bekommen bei einem Tarifwechsel weniger Leistungen gestrichen, sparen aber auch nicht so viel. So würde eine 55-jährige Frau beim Umstieg aus Tarif A103, S101, AZ75 in Tarif A75, S101, ZS75 zirka 200 Euro weniger zahlen. Ein Mann würde 163 Euro sparen. Allerdings funktioniert das nur, so Ökotest, wenn der Versicherer die Altersrückstellungen voll berücksichtige. Und das müsse nicht unbedingt so sein.
Für Kunden, die keine Leistungseinbußen hinnehmen wollen, gebe es allerdings auch Wechselmöglichkeiten. Die Ersparnis sei nur wesentlich geringer, so die Tester weiter. Beispielsweise habe die Continentale einen Erste-Klasse-Schutz im Angebot, bei dem Frauen, die aus Tarif SB 500, S IV/2, Z5 auf den neuen Unisex-Business-Tarif umsteigen, 129 Euro sparen könnten.
Auch bei der DKV lässt es sich sparen. Männer, die vom Tarif AM2, SM6, ZM3 auf den Kompakttarif Vollmed M4-BR1 umsteigen, zahlen monatlich 95 Euro weniger. Bei Frauen sollen es immerhin noch gut 50 Euro sein.
Ökotest hat 120 Tarifkombinationen von 20 privaten Versicherern untersucht. Grundlage der Musterrechnung ist die Annahme, dass der Kunde seit 15 Jahren in seinem aktuellen Tarif steckt. Mehr zu den Testergebnissen finden Sie auf der Webseite von Ökotest.
Auch bekommen Sie dort Hinweise zum Tarifwechsel.
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