- Von Joachim Haid
- 09.03.2020 um 15:27
Die Böden in Deutschland gelten jedoch als Selenmangelgebiet. In der Folge ist bei vielen Menschen der Selenspiegel zu niedrig.
Gesunder Darm – geringeres Infektionsrisiko
Ein gesunder Darm, der ausgewogen besiedelt ist, ist wichtig für ein intaktes Immunsystem. Immerhin befinden sich über 80 Prozent unserer Körperabwehr im Darm. Liegt hier jedoch eine Fehlbesiedlung vor, oder ist der Darm löchrig (leaky Gut), kann es zu Belastungen der Leber kommen, unverdaute Nahrungsbestandteile und Erreger können in die Blutbahn gelangen, das Immunsystem so geschwächt werden, sowie Autoimmunerkrankungen entstehen.
Eine Besiedlung mit Hefepilzen wie beispielsweise Candida albicans und Saccharomyces cervisae können zum sogenannten Auto-Brewery-Syndrom führen. Hierbei werden Kohlenhydrate zu Alkoholen fermentiert. Diese müssen durch die Leber entgiftet werden, wodurch diese belastet wird. Kommen jetzt noch Narkose-, Schmerzmittel oder sonstige Medikamente hinzu, die ebenfalls über die Leber entgiftet werden müssen, kann diese an ihre Entgiftungsgrenzen stoßen.
Eine Fehlbesiedlung mit Mikroben wie Clostrdium difficile kann zu einer Beschädigung der Darmschleimhaut führen. Diese Bakterien sondern als Stoffwechselprodukt Giftstoffe aus (zum Beispiel Enterotoxin A, Zytotoxin B), welche die Epithelzellen der Darmschleimhaut beschädigen können. Sie treten vermehrt bei/nach der Einnahme von Antibiotika auf. Sie können Durchfallerkrankungen verursachen.
Antibiotika werden vor größeren Operationen in der Regel präventiv verabreicht. Clostridien verstoffwechseln Eiweißrückstände im Darm in biogene Amine (beispielsweise Histamin). Dieses gelangt durch die Darmschleimhaut in die Blutbahn und belastet ebenfalls die Leber. Vor einem geplanten Krankenhausaufenthalt kann es also sinnvoll sein, zunächst die Darmbesiedlung zu überprüfen und bei Bedarf zu regenerieren.
Fazit
Wird der Patient bereits vor einem geplanten Krankenhausaufenthalt im Rahmen der Prähabilitation optimal versorgt, lassen sich nicht nur Kosten sparen, sondern auch Risiken und Komplikationen der Behandlung reduzieren. Weiterhin zeigt sich, dass sowohl die Heilung der Patienten als auch der langfristige Therapie-Erfolg verbessert werden kann. Bei einem geplanten Krankenhausaufenthalt und/oder einer geplanten Operation, ergibt es also großen Sinn, den Körper bereits vor der Behandlung optimal darauf vorzubereiten.
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