- Von Andreas Harms
- 27.04.2022 um 15:41
Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) schlägt Alarm. Nach einem zwei Legislaturperioden dauernden Stillstand müsse man das gesamte Gesundheitssystem reformieren. Dinge seien zu ändern und bekannte Schwächen zu beseitigen, gibt der Verband im Rahmen seiner Jahrestagung in Bonn bekannt.
Aktuare rechnen wegen des Ukrainekrieges vorsichtiger
BGH strafft Regeln für Beitragserhöhungen in der PKV
So weist Vorstandsmitglied Wiltrud Pekarek, die zugleich im Vorstand der ALH Gruppe sitzt, darauf hin, dass private und gesetzliche Krankenversicherungen, PKV und GKV, gleichermaßen speziellen Risiken ausgesetzt seien. Sie sagt:
Während die PKV mit ihren leistungsgerecht kalkulierten Prämien resistent gegenüber den demografischen Veränderungen ist, wird sie durch die anhaltende Niedrigzinssituation belastet. Das Umlageverfahren der GKV ist hingegen anfällig für konjunkturelle Schwankungen und ist insbesondere der demografischen Entwicklung weitgehend ungeschützt ausgeliefert.
Was ist also zu tun? Beginnen wir mit der …
PKV
Hier halten die Aktuare zwei Ziele für wichtig: Beiträge im Alter stabil halten und Alternativen für verschiedene Lebenslagen anbieten. Und geht es nach dem Verband, braucht man dafür gar nicht so ein riesiges Rad zu drehen. Es reiche aus, wenn man nur geringfügige Dinge am Gesetz ändert.
Schwellenwert senken, Rechnungszins als Auslöser aufnehmen
Ein Versicherer darf den PKV-Beitrag erst erhöhen, wenn die Leistungen einen bestimmten Grad der ursprünglich angenommenen Summen übersteigen. In der Regel liegt diese Schwelle bei 10 Prozent, weshalb Beiträge laut Aktuarvereinigung erst spät und dann entsprechend stark steigen. „Ein durchgängiger Schwellenwert von maximal 5 Prozent und die Einbeziehung des Rechnungszinses als auslösender Faktor würden die Beitragsentwicklung deutlich verstetigen“, schlägt Pekarek deshalb vor.
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