- Von Redaktion
- 08.02.2016 um 18:54
Es läuft auf ein Dilemma hinaus: Um nicht im anfänglich kalten Auto zu zittern, trägt man im den Wintermonaten eine dicke Jacke gegen die Kälte. Das kann vor allem Daunenjackenträgern zum Verhängnis werden. Der Gurt liegt weiter vom Körper weg als er soll. Auch wenn es sich nur um wenige Zentimeter handelt, reichen sie, um den Gurtschutz entscheidend zu verzögern.
Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung und Prävention bei der Axa-Versicherung versteht bei dem Thema keinen Spaß: „Nach dem Aufprall komprimiert der Gurt zuerst die voluminösen Textilien, erst dann wird der Körper abgebremst. Dabei gehen wertvolle Millisekunden verloren.“
Körper hat zu viel Spielraum
Diese Zeit reicht aus, um aus einem minderschweren Unfall einen mit verheerenden Folgen werden zu lassen. Das hätten Dummy-Tests gezeigt. Der Körper werde aufgrund des Spielraums, den eine dicke Jacke bietet, beschleunigt und treffe mit größerer Kraft auf den Gurt. Dadurch könnten Brust- und Schlüsselbein brechen, was wiederum eine Verletzung der inneren Organe nach sich ziehen könne.
Die Unfallexpertin warnt deshalb vor Daunenjacken beim Autofahren und empfiehlt dünnere Materialien. Der entscheidende Punkt ist, dass der Gurt straff am Körper anliegt und richtig platziert ist: „Ein Dreipunktgurt sollte den Körper in den Bereichen Beckenknochen, Brust- und Schlüsselbein fixieren“.
Kleinkinder können wegrutschen
Doch damit nicht genug: Dicke Jacken bergen noch eine weitere Gefahr: Sie bestehen häufig aus glattem Material, sodass der Gurt verrutschen kann. Gerade für Kleinkinder, die von den Eltern gerne warm verpackt werden, ist das ein Risiko. Zahnd: „Im schlimmsten Fall könnte das Kind unterhalb oder seitlich des Gurts herausrutschen.“
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