- Von Lorenz Klein
- 20.08.2020 um 06:54
Die gesetzlichen Krankenversicherer (GKV) haben das erste Halbjahr mit einem Plus von über 1,3 Milliarden Euro abgeschlossen. Im Vergleichszeitraums des Vorjahres hatten die Kassen noch ein Minus von 562 Millionen Euro gemeldet. Maßgeblicher Grund hierfür sind, dass zahlreiche Operationen und Arztbesuche während der Monate des Lockdowns abgesagt oder vertagt wurden.
„Das vorliegende Finanzergebnis für das erste Halbjahr zeigt, dass die gesetzlichen Krankenkassen trotz der Corona-Pandemie insgesamt noch über stabile Finanzen verfügen“, kommentierte Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, die am Mittwoch bekannt gewordenen Finanzergebnisse der Kassen.
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Im laufenden Jahr habe der Gesundheitsfonds „mit garantierten regelmäßigen Zuweisungen für zuverlässige Einnahmen der Krankenkassen“ gesorgt, so Pfeiffer, auch seien bei dem größten Ausgabenblock, den Krankenhäusern, „die Ausgaben sogar rückläufig, da Corona bedingt viele Operationen abgesagt wurden“.
Zugleich betonte Pfeiffer, dass sich aus diesen Zahlen keine Prognose für das Gesamtjahr ableiten ließe. Beispielsweise sei der extreme Rückgang der Krankenhausausgaben während der Monate des Lockdowns „ein Sondereffekt, der sich so wohl kaum wiederholen wird“, wie sie sagte.
Auch Martin Litsch, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, sprach in einem Statement von einem Sondereffekt, wodurch sich für die AOK-Gemeinschaft ein positives Halbjahresergebnis von rund 320 Millionen Euro ergeben habe. Das erste Quartal 2020 schloss demnach noch mit einem Defizit von rund 435 Millionen Euro ab.
Corona-Effekt nicht von Dauer
Aus Sicht von GKV-Verbandschefin Pfeiffer sei allerdings davon auszugehen, dass die Ausgaben für die medizinische Versorgung auch ohne Corona-Effekte weiter ansteigen werden, während die Einnahmesituation ab dem kommenden Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen „sehr schwierig“ werde.
Um die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenversicherung auch im kommenden Jahr zu sichern, bedürfe es daher „einer großen gemeinsamen Anstrengung aller Akteure im Gesundheitswesen und der Politik“, so der Appell der GKV-Verbandschefin.
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