- Von Barbara Bocks
- 08.01.2025 um 12:13
Für viele Bundesbürger ist es höchste Zeit, sich einen Überblick über anstehende Vorsorgeuntersuchungen zu verschaffen. Aber die Realität sieht anders aus. So nehmen lediglich 37 Prozent der Befragten einen regelmäßigen Gesundheits-Check bei ihrem Hausarzt wahr.
Zu diesem Ergebnis gelangt eine Befragung des Marktforschungsinstituts Infas Quo im Auftrag des Direktversicherers DA Direkt mit 1.210 Personen zwischen 18 und 79 Jahren.
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Männer erweisen sich besonders in der Krebsprävention als echte Vorsorgemuffel. Ein Drittel von ihnen hat noch nie ein Angebot zur Krebsfrüherkennung wahrgenommen. Unter den Frauen sind es nur 16 Prozent.
Große Lücken gibt es auch bei Schutzimpfungen. Nur knapp jeder Zweite lässt diese gemäß ärztlicher Empfehlung durchführen. Und je älter die Befragten waren, desto weniger begeistert waren sie von dem Thema:
- Unter den 18- bis 29-Jährigen hat sich jeder Zehnte noch nie impfen lassen.
- Mit zunehmendem Alter sinkt dieser Anteil auf 2,7 Prozent bei den 70- bis 79-Jährigen.
„Die individuellen Defizite bei Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen in Deutschland sind erheblich. Besonders besorgniserregend sind die geringe Durchdringung bei der Krebs-Früherkennung unter Männern und signifikante Impflücken bei jungen Menschen insgesamt“, sagt René Billing, Vorstand Direct Insurance bei DA Direkt.
Angst vorm Zahnarzt ist offenbar Männersache
Angst vor dem Zahnarztbesuch ist bei Männern offenbar besonders verbreitet. So waren 7 Prozent der Männer und nur 3 Prozent der Frauen noch nie zur Kontrolle beim Zahnarzt. Mindestens jährlich zum Zahnarzt gehen zwei Drittel der Frauen und 58 Prozent der Männer.
Als klassisches Männerthema gilt der Hörverlust, da Männer im Durchschnitt häufiger Lärm ausgesetzt sind. 65 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen haben schon einmal einen Hörtest gemacht.
Hörverlust setzt ab dem 50. Lebensjahr oft schleichend ein und gilt als Risikofaktor unter anderem für Demenzerkrankungen. HNO-Ärzte empfehlen daher ab diesem Alter jährliche Hörtests. Dieser Empfehlung kommen jedoch nur 15 Prozent der 50- bis 69-Jährigen nach.
„Der Aufwand einer Vorsorgeuntersuchung ist im Verhältnis zu den gravierenden Folgen einer zu spät erkannten Erkrankung verschwindend gering. Das zeigt sich bei Hörtests besonders deutlich, aber auch bei allen anderen Vorsorgeangeboten“, sagt Billing.
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