- Von Redaktion
- 26.01.2017 um 15:42
Dieses bisherige Tabuthema ist künftig zu diskutieren, denn unter dem Aspekt der ständig steigenden Kosten im Gesundheitswesen kann es künftig nicht mehr sein, dass ungesunde Lebensweisen zu Lasten aller anderen gesetzlich Versicherten gehen.
Die Selbstverpflichtung der Solidargemeinschaft sollte auch auf die versicherten Gemeinschaften der privaten Anbieter ausgedehnt werden, finden wir. Wer seine Lebensweise nicht im Sinne der Gesundheit und deren Erhalt ausrichtet, sollte eine pauschale und je nach Grad der Verfehlung erhöhte Selbstbeteiligung auf seine Krankheitskosten bekommen.
Anreize, damit der Patient möglichst schnell gesund wird
Auf diesen Gedanken aufbauend sehen wir auch die dringend notwendige Änderung in der Vergütung im Gesundheitssystem. Denkbar ist für uns ein System, in dem der Arzt Anreize dafür erhält, dass der Patient möglichst schnell wieder gesund wird und bleibt. Unsinnige Doppeluntersuchungen wie wiederholtes Röntgen sind zu vermeiden und werden sanktioniert.
Im Ergebnis sind wir uns beide einig: Reformen wie die Einführung einer Bürgerversicherung werden den bestehenden Problemen, wenn überhaupt, wieder nur eine kurzfristige Verschnaufpause verschaffen. Nachhaltige Lösungen erfordern ein viel weitreichenderes Konzept, das viel früher beginnt und die Versicherten deutlich mehr in die Eigenverantwortung bringt. Das funktioniert auch sehr gut mit den beiden bestehenden Systemen GKV und PKV nebeneinander.
Über die Autoren
Björn Hansen ist Vorstand der BKK Wirtschaft & Finanzen. Die BKK Wirtschaft & Finanzen ist eine in vielen Bundesländern für Jeden wählbare gesetzliche Krankenkasse.
Frank Dietrich ist Fachmakler für die Bereiche private Krankenversicherung, Berufsunfähigkeits- und Pflegezusatzversicherung. Er arbeitet bereits seit 25 Jahren in der Versicherungsbranche.
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