Die Schauspielerin Inez Bjorg David Ende August 2018 bei einem PR-Termin im vietnamesischen Restaurant Anjoy in Berlin-Prenzlauer Berg. Eine ordentliche Betriebshaftpflichtversicherung gehört als Allererstes ins Portfolio eines Gastwirts. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 19.09.2018 um 12:13
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Jedes Jahr erfüllen sich rund 29.000 Menschen den Traum vom eigenen Restaurant, Café oder Imbissbetrieb – damit der nicht jäh zerplatzt, müssen sich Gastronomen mit dem passend arrangierten Versicherungsschutz eindecken.

„Den Wirt traf die volle Haftung“, fasst Frank den Ausgang des Geschehens zusammen. Daher gehört eine ordentliche Betriebshaftpflichtversicherung als Allererstes ins Portfolio eines Gastwirts. „Wir prüfen die Haftungsfragen, leisten Schadenersatz bei begründeten Ansprüchen und wehren unbegründete Ansprüche als passiven Rechtsschutz ab“, umreißt die Haftpflichtkasse das Leistungspaket. Und wie sieht es mit den Kosten aus? Die Höhe der Beiträge sei unter anderem abhängig von der Betriebsart, heißt es. Sie orientiere sich auch an der Betriebsgröße. Will sich beispielsweise ein Restaurant mit einer Betriebshaftpflicht versichern, die für Personen- und Sachschäden pauschal 3 Millionen Euro leistet, Vermögensschäden mit 100.000 Euro abdeckt und bis zu vier tätige Personen umfasst, so schlägt dies bei der Haftpflichtkasse nach eigenen Angaben mit 150 Euro im Jahr zuzüglich gesetzlicher Versicherungssteuer in Höhe von 19 Prozent zu Buche.

„Schuster, bleib bei deinen Leisten“ oder bilde dich entsprechend fort

Zum Vergleich: Ein Hotelier mit einem Jahresumsatz von 450.000 Euro muss für einen vergleichbaren Schutz mit 495 Euro plus Steuern deutlich mehr berappen. Allerdings sind hier Personenschäden mit bis zu 15 Millionen Euro abgesichert.

Größere Preisunterschiede finden sich vor allem auch zwischen den Anbietern. Vielen Betrieben sei kaum bekannt, dass es bei den Beiträgen bei vergleichbaren Leistungen „unglaubliche Beitragsunterschiede gibt“, sagt Makler Heidemann. Daher komme es hier auf einen kompetenten Makler an, der sich sowohl mit der Gastronomie und Hotellerie als auch mit gewerblichen Sach- und Haftpflichtversicherungen auskenne. Hier gebe es noch Nachholbedarf, meint der Experte, auch weil viele Vermittler infolge der „existenzbedrohenden Änderungen in der privaten Kranken- und Rentenversicherung“ auf den Gewerbemarkt auswichen. Da könne man nur sagen „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ oder bilde dich entsprechend fort, so der Appell des Maklers, der zusammen mit seinem Team entsprechende Fortbildungen anbietet. „Eine  gesetzlich anerkannte Prüfung, ähnlich dem Versicherungsfachmann (IHK), könnte auch helfen. Denn die Ausbildung zum Versicherungsfachmann (IHK) enthält bis heute überhaupt keine gewerblichen Versicherungen“, bedauert der Makler.

Einige Anbieter, so auch die Gothaer, versuchen sich daran, ihre Produkte so gut es eben geht selbsterklärend zu gestalten. So setzen die Kölner darauf, Gastronomen mit nur einem Vertrag einen umfassenden Rundumschutz zu bieten, der genau auf ihre Risiken abgestimmt sei, wie Gothaer-Mann König sagt. Im Detail bietet die Gothaer-Police „Gewerbe Protect“ Schutz für die gesamte technische und kaufmännische Einrichtung, das Warensortiment sowie Geschäftsunterlagen und sogar Bargeld. Auch Schäden, die durch eine Betriebsunterbrechung infolge eines Sachschadens entstehen, etwa bei einem Feuer, können versichert werden. Hierzu gehören unter anderem fortlaufende Kosten, entgangener Betriebsgewinn – und auch Gehälter, Mieten und Steuern.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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