- Von Redaktion
- 07.04.2015 um 14:38
Eine Umfrage von Allianz Global Investors (AGI) hat im vergangenen Jahr ergeben, dass Versicherer durchaus überlegen, vermehrt in Aktien anzulegen, berichtet das Online-Magazin Börse.ARD.de. Allerdings, so der Bericht weiter, sagen die Bilanzen der Unternehmen etwas anderes. Der Aktienanteil liege hiernach bei lediglich 2,9 Prozent.
Warum? Das erklärt das Magazin so: Lebensversicherer investieren prozyklisch. Sie steigen ein, wenn die Kurse hoch gehen und sind verhalten, wenn der Markt am Boden ist. Der Grund: Schwankende Kurse mögen die Unternehmen überhaupt nicht. Ihr Kapital, das unter anderem aus den Beiträgen der Versicherten besteht, wollen sie nicht gefährden. Auf der anderen Seite müssen die Versicherer zumindest so viel Rendite erwirtschaften, dass sie die Garantieverpflichtungen ihrer Kunden erfüllen können.
Welches Problem Aktien mit sich bringen
Würde die Branche auch hier ihrer prozyklischen Anlagestrategie folgen, dann müssten die Versicherungen jetzt Aktien kaufen. Das Risiko, dass der Aktienboom bald ein Ende hat, halten die Entscheidungsträger allerdings für recht hoch. Deshalb wägen die Unternehmen ab – niedrige Renditen oder riskante Anlage?
Es gibt aber noch einen anderen Faktor, der die Entscheidung der Versicherer beeinflusst: Die neuen Eigenkapitalrichtlinien unter Solvency II, die ab kommendem Jahr in Kraft treten werden. Hiernach müssten Versicherer bis zu 49 Prozent ihrer Aktienanlagen mit Eigenmitteln unterlegen. Dafür, so der Bericht weiter, fehle vielen Unternehmen jedoch das nötige Geld. Von dem Problem besonders betroffen seien die kleineren Versicherungen.
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