Cyberteam bei der Arbeit: Die Cyberversicherung gehört für alle Firmen, die im Internet unterwegs sind, zu den Muss-Policen. © DC Studios/Freepik
  • Von Karen Schmidt
  • 24.03.2025 um 13:57
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Gewerbekunden brauchen Versicherungen. Darunter sind Klassiker wie die Betriebshaftpflicht. Aber auch die Cyberversicherung breitet sich nach und nach aus. Und das ist gut so, denn die Risiken nehmen zu.

„Cyber- und Wirtschaftskriminalität wer­den ermöglicht durch technische und organisatorische Probleme oder menschliches Fehlverhalten – oft auch durch eine Kombination aller drei Bereiche. Durch geeignete Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitslösungen können Sie Ihr Unternehmen wirkungsvoll schützen“, schreibt auch die R+V in einem Ratgeber-Artikel zum Thema.

Eine dieser Maßnahmen sei es, ein Sicherheitsverständnis bei den Mitarbeitenden zu entwickeln und zu fördern. Wichtig sei es aber auch, besonders schützenswerte Bereiche im Unternehmen auszumachen und eine Sicherheitsstrategie zu entwickeln – und sich dann auch an diesen Plan zu halten sowie regelmäßig zu prüfen, ob der Sicherheitsplan funktioniert und eingehalten wird. Dabei könne es helfen, einen IT-Sicherheitsbeauftragten im Unternehmen zu benennen, der dann auch auf regelmäßige Software-Updates und Back-ups des IT-Systems achtet.

Erste Hilfe im Schadenfall

Kommt es schlussendlich doch zu einem Cybervorfall – 100-prozentige Sicherheit gibt es eben nicht –, gehen Cyberversicherer als Dienstleister mit zur Hand. Das ist schon in ihrem eigenen Interesse, weil das Schäden begrenzt und die Summen niedrig hält. Die Versicherer bieten Hotlines mit Experten an, haben Forensiker für die Spurensuche zur Hand und vermitteln Anwälte, um die rechtlichen Folgen gering zu halten.

Wichtig hierbei ist allerdings, dass Betroffene sich sofort melden, betont die R+V, und nicht erst auf eigene Faust et­was zu retten versuchen. „Melden Sie den Schaden so rasch wie möglich Ihrer Versicherung, am besten sofort“, schreiben die Cyberexperten dort. Ein Punkt, auf den Makler aufmerksam machen sollten.

Apropos Makler: Sie sollten nach Möglichkeit selbst eine Cyberversicherung besitzen, findet John Braun. „Wenn ich mir nur eine Sache wünschen dürfte, dann, dass niemand draußen unterwegs ist ohne eigene Cyberdeckung“, so der Vertriebsleiter bei Baobab Insurance in unserem Spezial-Podcast zum Thema Cyberversicherung.

Das sehe in der Praxis aktuell aber anders aus: Er erlebe oft Versicherungsvermittler und Makler, die der Meinung seien: „Ich möchte meinem Kunden etwas über die Risiken erzählen, aber ich möchte mich selbst nicht dagegen absichern.“ „Diese Kollegen haben in der Regel die geringsten Abschlussquoten bei der Cyberversicherung, weil sie nicht glaubhaft rüberbringen können, dass diese Versicherung wichtig ist“, sagt Braun.

Muss auch für Makler

Ein Makler, der mit seinem Kunden per E-Mail kommuniziert, sei verpflichtet, das Cyberrisiko anzusprechen. „Das ist ein Muss, allein weil er E-Mails an den Kunden schreibt.“ Jeder Makler sollte aus Brauns Sicht einmal über die eigenen Datenschätze nachdenken, die bei ihm im Haus herumliegen.

„Wenn er diesen Schritt verstanden hat, dann kommt er auch bei seinen Kunden viel besser an, weil er dann selbst einmal den Prozess aus der Betroffenen-Perspektive durchgegangen ist und sich mit Mindestanforderungen und Risikofragen auseinandergesetzt hat. Er kann seinen Kunden so ganz anders zur Seite stehen.“ Und auch auf die Frage „Wo bist du versichert?“ hat er laut Braun dann eine klare Antwort.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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