- Von Manila Klafack
- 08.05.2018 um 14:21
Unabhängig davon dringen aber auch mehr Vermittler in gewerbliche oder freiberufliche Kundenkreise vor, weil sie mit einer geringeren Zahl von Firmenkunden einen höheren Umsatz erwirtschaften können als mit Privathaushalten. Es lohnt sich daher schlicht finanziell für Makler, sich mit dieser Klientel zu befassen. 31 Prozent der Befragten vermitteln dabei einmal im Monat eine Gewerbepolice, bei 29 Prozent kommt es seltener als einmal im Monat zum Vertragsabschluss. Ein Viertel etwa vermittelt aber öfter als einmal in der Woche eine entsprechende Versicherung. Dafür wenden rund 75 Prozent der Umfrageteilnehmer mindestens eine Stunde auf, höchstens sind es vier Stunden. Allerdings geben viele Berater an, dass die Dauer bis zum Geschäftsabschluss davon abhängt, wie groß und komplex der Betrieb ist, wie hoch das Risiko und welche Absicherung darum benötigt wird.
Cyber-Risiken gewinnen an Bedeutung
Und welche Policen bringen die Makler und Vermittler dabei vor allem an den Unternehmerkunden? Die Betriebshaftpflichtversicherung rangiert mit knapp 87 Prozent auf Platz 1, büßt im Vergleich zu unserer Umfrage aus dem Vorjahr aber deutlich ein. Da waren es noch 94 Prozent. Auch bei der zweitplatzierten Betriebsinhaltsversicherung ging es runter, und zwar von 84 Prozent im Jahr 2017 auf nun 76 Prozent. An Bedeutung zugelegt haben dagegen etwa die Berufshaftpflicht (von 63 Prozent 2017 auf jetzt 67 Prozent geklettert), die Maschinenbruchversicherung (von 25 auf 30 Prozent) und die Cyber-Versicherung. Letztere verdoppelte sich nahezu von 8 auf 15 Prozent.
Die Teilnehmer der Pfefferminzia-Umfrage nennen Cyber-Risiken als einen Schwerpunkt, der an Bedeutung in ihrem Alltag gewinnen wird. Denn gleichermaßen im gewerblichen wie im privaten Bereich steigen die Angriffe aus dem Netz. Während die (finanziellen) Schäden schon bei Privatpersonen schnell eine kritische Größe erreichen können, wenn es sich zum Beispiel um einen ergaunerten Zugang zum Online-Konto handelt, können die Folgen für Unternehmen geradezu verheerend sein.
Wenn Hacker beispielsweise über eine Ransomware wie Wannacry im Mai 2017 die Daten vieler Unternehmen verschlüsseln und nur gegen Zahlung von Lösegeld wieder freigeben wollen, kommen zum Reputationsverlust auch Umsatzeinbußen und schnell Schadensersatzforderungen durch Ausfälle in der weiteren Produktionskette hinzu.
Vorkehrungen zur IT-Sicherheit, Präventionsmaßnahmen und Schulungen
Eine repräsentative Umfrage der Gothaer aus dem Jahr 2017 zeichnet genau dieses Bild. Bereits im Jahr 2015 sahen 26 Prozent der Befragten Hackerangriff, Datenklau, Viren und Trojaner als Bedrohung an. Zwei Jahre später waren es sogar 32 Prozent. Zwar werden der Erhebung zufolge im Jahr 2017 Einbruch und Vandalismus (52 Prozent), Brände und Explosionen (50 Prozent) sowie menschliches Versagen (34 Prozent) als noch bedrohlicher angesehen, aber sie haben sich im Vergleich 2015 zu 2017 weniger stark verändert.
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