- Von Achim Nixdorf
- 19.03.2021 um 12:31
Die Mehrheit der Soloselbstständigen und Kleinstunternehmer in Deutschland bewertet ihre Gesamtsituation auch ein Jahr nach Beginn der Corona-Krise immer noch positiv. Gleichzeitig gerät aber auch ein großer Teil zunehmend in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten. Auch privat müssen viele Einbußen beim Einkommen hinnehmen. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Auskunftei Schufa.
Danach sind Soloselbständige (70 Prozent) und Kleinstunternehmer (64 Prozent) sehr viel stärker von Einbußen beim Haushaltseinkommen betroffen als die Gesamtbevölkerung (38 Prozent). Die schwierige Lage wirkt sich auch auf die Mitarbeiter aus: Die Hälfte der Befragten gibt an, dass es ihnen schwerfallen werde, deren Gehälter weiter zu bezahlen.
Zuversicht trotz schwieriger Lage
Insgesamt hat sich nach den aktuellen Umfrage-Zahlen bei den Soloselbstständigen und Kleinstunternehmern die Auftragslage gegenüber früheren Erhebungen weiter verschlechtert: Jeweils rund 60 Prozent haben eher weniger oder deutlich weniger zu tun. Über 40 Prozent rechnen in diesem Jahr auch mit weniger Umsatz als 2019. Trotzdem schätzt eine deutliche Mehrheit die Zukunft des eigenen Unternehmens noch immer als sicher oder sehr sicher ein. Mehr als ein Viertel erwartet sogar Umsatzsteigerungen (siehe Grafik).
„Nach wie vor ist der Blick auf den Einzelfall entscheidend. Auch wenn manche Unternehmen vor großen Herausforderungen stehen, deuten unsere Daten insgesamt noch nicht auf einen Anstieg von Zahlungsstörungen in dieser Gruppe hin. Das ist ein positives Signal“, sagt Schufa-Vorstandsmitglied Ole Schröder.
Unzufriedenheit mit staatlichen Hilfsmaßnahmen
Die Umfrage zeigt auch: 40 Prozent der Soloselbstständigen und über 50 Prozent der Kleinstunternehmen haben staatliche Hilfsgelder beantragt, doch zufrieden ist die Mehrheit damit mit. Ole Schröder: „Die Befragten sind der Meinung, dass Soloselbstständige und Kleinstunternehmen bei der Auszahlung benachteiligt werden oder diese zu lange dauern, dass private Ausgaben nicht berücksichtigt werden und dass es zu viele unklare Einschränkungen und Voraussetzungen gibt.“
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Forderung nach Lockerungen
Vor dem Hintergrund der oben genannten Ergebnisse verwundert es nicht, dass inzwischen die Mehrheit Lockerungen der Corona-Maßnahmen befürwortet: bei den Soloselbstständigen sind dies 56 Prozent und bei den Kleinstunternehmen 58 Prozent der Befragten.
Die Online-Unfrage der Schufa wurde Ende Februar unter 502 Soloselbstständigen und 306 Kleinstunternehmen durchgeführt. Mehr Details zu den Ergebnissen finden Sie hier.
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