- Von Lorenz Klein
- 28.03.2017 um 10:22
Etwa 15 Anbieter für Cyber-Versicherungen sind in Deutschland auf dem Markt, Tendenz steigend – das berichtet das Handelsblatt in einem aktuellen Marktreport. Neben bekannten Namen wie Axa, Allianz, Ergo und Württembergische, mischen demnach auch Spezialanbieter wie die britischen Häuser Aon Benfield oder Hiscox mit. „Cyber ist die wichtigste neue Sparte im deutschen Markt“, sagt Markus Hofmann, Vorstandschef der Ergo Versicherung, dem Handelsblatt.
Deutsche Firmen sind oft nur schlecht auf Cyber-Angriffe vorbereitet
„Das Krisenmanagement ist das Entscheidende“
Hacker haben es auf Praxen und Kliniken abgesehen
Für die Versicherer habe das neue Geschäftsfeld jedoch auch einen „gewaltigen Haken“, schreibt der Reporter. Erfahrungswerte oder lange Zeitreihen wie bei anderen Bereichen fehlten hier vollkommen. „Zudem entdecken Hacker täglich neue Angriffsziele. Die Unternehmen und mit ihnen die Versicherer hecheln hinterher und können so häufig nur reagieren statt wie in anderen Bereichen zu agieren“, heißt es weiter. Dies sei für die Versicherer ein „völlig neuer Zustand“.
Versicherer setzen auf „Rundum-Sorglos-Paket für Kleinbetriebe“
Speziell für kleine und mittlere Firmen haben sich die Versicherer dem Bericht zufolge eine „Muster-Cyber-Police“ einfallen lassen. „Das Paket schützt vor Datenklau und Betriebsunterbrechungen, übernimmt aber auch die Kosten für IT-Forensiker und die Krisenkommunikation. Quasi als Rundum-Sorglos-Paket für Kleinbetriebe“, berichtet die Zeitung.
Allerdings müssten sich die Versicherer die Expertise oft teuer einkaufen, weil diese händeringend gesucht werde. „In unserem Cyber-Team finden sich fast keine normalen Versicherungsmenschen“, kommentiert Robert Dietrich, Hauptbevollmächtiger von Hiscox in Deutschland, den Wandel in der Versicherungswelt.
Dass die Versicherer das „Neuland“ trotzdem beschreiten wollen, habe vor allem auch damit zu tun, dass das Wachstum in den „etablierten Märkten wie Leben, Kfz oder Rechtsschutz“ seit Jahren stagniere. Zuwächse ergeben sich laut dem Bericht häufig nur dann, „wenn Wettbewerber Marktanteile abgenommen werden können – in der Regel wird das durch günstige Konditionen teuer erkauft“.
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