Vincenz Klemm ist als Geschäftsführer von Baobab Insurance für die Unternehmensentwicklung verantwortlich © Baobab Insurance
  • Von Redaktion
  • 05.02.2024 um 10:55
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Die Corona-Pandemie und die zunehmende Digitalisierung in der Zeit haben die Zahl der Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen steigen lassen. Aber auch abseits davon sind vor allem deutsche Mittelständler anfällig. Warum das so ist, und wie Vermittler hier Abhilfe schaffen können, erklärt Vincenz Klemm, Geschäftsführer von Baobab Insurance, in seinem Gastbeitrag.

Deutschland ist ein beliebtes Angriffsziel für internationale Hacker, vor allem der für unsere Wirtschaft so wichtige Mittelstand. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung nochmals sprunghaft vorangetrieben – wichtige Maßnahmen wurden umgesetzt und waren auch notwendig, um im internationalen Vergleich mitzuhalten.

Doch damit hat sich ganz grundsätzlich auch die Anfälligkeit deutscher Unternehmen für Cyberangriffe erhöht. Die Angriffsfläche für Hacker wurde dementsprechend vergrößert, wie der 40-prozent Anstieg der „Payment Diversion Fraud“ im vergangenen Jahr zeigt. Dabei handelt es sich um die Masche, dass dem Unternehmen angeblich neue Kontodaten etwa von Lieferanten, Geschäftspartnern und Co. angezeigt werden – das Geld dann aber bei Hackern landet.

Die Gleichung „mehr online gleich mehr Cyberattacken“ ist jedoch nur teilweise wahr. Welche Gründe gibt es noch dafür, dass Unternehmen in Deutschland so anfällig für Cyberattacken sind? Und was können sie auch ohne großes Budget tun, um sich gegen solche Angriffe abzusichern?

Die Gründe für die Anfälligkeit deutscher Unternehmen sind vielfältig. Einerseits kann das fehlende Bewusstsein eine Rolle spielen. Viele Unternehmen unterschätzen die Bedrohung durch Cyberangriffe oder glauben, dass nur große Konzerne im Fadenkreuz der Hacker stehen. Oder sie schätzen ihre eigene Cybersicherheit falsch ein. Denn eine gute IT-Sicherheit oder ein IT-Verantwortlicher bedeuten nicht gleich vollumfänglichen Schutz vor Cyberangriffen.

Ein Scan der IT-Infrastruktur kann hier Schwachstellen und Sicherheitslücken aufdecken, von denen Unternehmer oft nichts wissen. Zusätzlich schrecken die aktuell oft noch hohen Kosten für IT-Dienstleister viele kleine und mittelständische Unternehmen davon ab, in die IT-Sicherheit zu investieren. Das führt dazu, dass sie oft Jahre mit gravierenden Sicherheitslücken leben. Für Hacker ist das natürlich ein gefundenes Fressen.

Höhere Investitionen zeigen steigende Sensibilität

Trotz allem zeigt sich eine steigende Sensibilität für Cybersicherheit in deutschen Unternehmen, was zu einer allmählichen Zunahme von Investitionen führt: 2023 flossen etwa 24 Prozent des IT-Budgets deutscher Unternehmen in die Cybersicherheit, 2021 waren es noch 21 Prozent. Kleinere Unternehmen haben dabei aber natürlich meist ein geringeres Budget, vor allem für den Bereich IT. Für viele ist bereits die Digitalisierung selbst ein langwieriges und teures Unterfangen und dann müssen noch zusätzliche Investitionen in die Cybersicherheit getätigt werden.

Dennoch müssen Unternehmen mit kleinerem Budget nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Auch sie haben gute Möglichkeiten, sich effektiv gegen Cyberangriffe zu wappnen. Da der Mittelstand ins Visier der Hacker gerückt ist, gibt es hier einen erhöhten Bedarf an Lösungen für eine stärkere Cybersicherheit. Darauf hat der Markt bereits reagiert: Es gibt immer mehr Anbieter, die Cyberversicherungen anbieten. Bei der Auswahl einer solchen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Zusatzleistungen zur Cybersicherheit angeboten werden oder integriert sind.

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