Onlineshopping boomt. Gerade jetzt im Lockdown mitten in der Weihnachtszeit. © teksomolika / freepik
  • Von Anette Bierbaum
  • 15.12.2020 um 11:59
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:35 Min

So viele Kunden wie nie setzen in der Weihnachtszeit auf Onlineshopping. Und auch kleine Händler haben die Corona-Krise dazu genutzt, ihren Onlineshop auf- oder auszubauen. Doch nicht immer kommt der Cybersicherheit die nötige Aufmerksamkeit zu.

Ob der Buchhändler an der Ecke oder die Boutique aus der Nebenstraße – immer mehr kleine Läden verkaufen ihre Waren und Dienstleistungen onlineUnd auch viele Privatpersonen haben sich im Angesicht der Corona-Krise beruflich neu orientiert, sei es aus freien Stücken oder aufgrund finanzieller NöteDie Nachbarin näht auf einmal Teddybären, die sie in der Adventszeit im Netz verkauftein anderer Bekannter hat sich auf Alltagsmasken spezialisiert.  

Die Hoffnungen auf gute Geschäfte im Web sind groß  – gerade 2020 und jetzt so kurz vor Weihnachten. Was viele Onlinehändler dabei allerdings nicht bedenken oder verdrängen, ist die Gefahr durch Hacker. Und diese ist größer, als gedacht: Allein in den letzten zwei Jahren wurden laut Branchenverband Bitkom 70 Prozent der deutschen Unternehmen Opfer einer Cyberattacke. Gleichzeitig ist das Gefahrenbewusstsein noch nicht ausreichend. Nur etwa die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen (51 Prozent) haben laut aktuellen Hiscox Cyber Readiness Report 2020 Mitarbeiter, die für die Cyber-Sicherheit verantwortlich sind. 

Braucht mein Onlineshop eine Cyberversicherung?

Es gibt ein Argument, das gerade kleinere Unternehmen und Händler immer wieder anführen: „Ich doch nicht, ich bin doch viel zu klein“. Dabei haben Hacker längst nicht nur professionell abgesicherte Online-Riesen wie Amazon und Co. im Visier, sondern auch solche Händler, für die das Thema IT-Sicherheit vielerorts noch Neuland ist. Wenn Kunden über ihren Onlineshop einer Cyberattacke ausgesetzt sind, kann das kostspielige Folgen haben. Schneller als gedacht entstehen dann Schäden, die den finanziellen Ruin bedeuten könnenFür Abhilfe können spezielle Cyberversicherungen sorgen 

Welche Schäden deckt eine Cyberversicherung ab  

Eines vor weg: Cyberversicherungen bewahren Kunden nicht davor, Opfer eines Hackerangriffs zu werden. Da Onlineshops ihre Firmen- wie Kundendaten digital verwalten, tun sie gut daran, mögliche Sicherheitslücken abzusichern. Nichtsdestotrotz sollte sich jeder Onlinehändler in punkto IT-Sicherheit schlau machen, denn eine Cyberpolice gewähren die Versicherer nur dann, wenn die Antragsteller eine soliden IT-Grundschutz vorweisen können 

Grundsätzlich greifen Cyberversicherungen in beide Richtungen. Sie versichern Internetangriffe auf ihre Kunden und deren Auswirkungen auf das Unternehmen. Auf der anderen Seite versichern sie auch die Schäden von innen.  

Hackerangriff, ungenügender Datenschutz: Die Versicherung übernimmt Schadensersatzansprüche  

Zu den Schäden Dritter gehören sowohl Schadensersatzansprüche nach einer Cyberattacke als auch Zahlungsaufforderungen, die nach nicht eingehaltenen Geheimhaltungspflichten, Datenschutzbestimmungen oder verletzter Persönlichkeitsrechte auftreten. Hinzu kommt die Übernahme der Folgekosten die durch den Verlust wichtiger Firmendaten entstehen und den Shop selbst betreffen – etwa Umsatzeinbußen, wenn ein Online-Shop aufgrund eines Hackerangriffes vorrübergehend nicht erreichbar ist. Dann übernimmt die Cyberpolice beispielsweise die Verluste der dadurch verursachten Betriebsunterbrechungen und die entstehende Wiederherstellungskosten sowie Kosten für IT-Experten und Forensik.  

Außerdem berät die Cyberversicherung bei Imageschäden. Das ist besonders dann wichtig, wenn Kunden nach einer Cyberattacke das Vertrauen zu verlieren drohen und Händler mit viel Zeit, Geld und Nerven ihre angekratzte Reputation wiederherstellen müssen. Und auch bei Rechtsstreitigkeiten übernimmt die Cyberversicherung je nach abgeschlossenem Versicherungspaket die Anwalts- und Gerichtkosten.  

Die unterschätzte Gefahr: Schäden von innen 

Was viele Unternehmen ebenfalls unterschätzen, ist die Gefahr von innen. Tatsächlich gehen nämlich nur etwas mehr als ein Drittel aller Cybergefahren von Externen aus. 40 Prozent der Cyberschäden entstehen vorsätzlich innerhalb des eigenen Unternehmens und weitere 20 Prozent verursachen Mitarbeiter unbeabsichtigt durch simple Bedienfehler. Auch dadurch entstehende Schäden übernimmt die Cyberversicherung: Sie zahlt etwa die Kosten für die Wiederherstellung von Daten und Programmen.  

Wieviel kostet die Cyberversicherung?  

Die Kosten einer Cyberversicherung werden in einer Art Baukastensystem sehr individuell berechnet. Wichtige Faktoren hierfür sind die Betriebsgröße und der damit einhergehende Jahresumsatz sowie die Höhe der Versicherungssumme. Außerdem kommt es etwas auf die Wahl der Zusatzbausteine an.  

Es lohnt sich auf jeden Fall auch für kleinere Onlineshops, sich in punkto Cybersicherheit und Cyberversicherung beraten zu lassen. Denn die Schäden, die eine Cyberversicherung übernimmt, kann Betroffenen tatsächlich die Existenz retten.  Ob der gewünschte Versicherer den Onlineshop als Versicherungsnehmer akzeptiert, ist allerdings nicht immer garantiert. Viele Versicherer übernehmen Cyberrisiken kleiner Onlineshops erst gar nicht. Andere versichern Onlinerisiken nur, wenn der Shop Teil eines bestehenden Unternehmens ist und nur einen geringen Anteil des Gesamtumsatzes generiert.  

 

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Anette Bierbaum

Anette Bierbaum schreibt seit 2015 als freie Redakteurin für Pfefferminzia. Darüber hinaus unterstützt die gelernte PR-Fachfrau seit über zehn Jahren Medienhäuser, PR-Agenturen und redaktionell geprägte Content-Plattformen.

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