- Von Manila Klafack
- 27.08.2018 um 11:00
“Künstliche Intelligenz heißt die nächste Stufe der Digitalisierung“, sagt der Zukunftsforscher Lars Thomsen von Future Matters. Amazons Echo mit der Sprachassistentin Alexa sei nur ein Beispiel dafür. Denn die sich hier entwickelnden Skills ließen das System permanent weiter lernen. „Je mehr Informationen das Programm erhält und je mehr Anforderungen durch den Nutzer, desto mehr lernt es dazu“, erklärt Thomsen das Prinzip. Mit diesem Lernprozess würden Maschinen die Menschen immer besser verstehen. „Und da sie nicht nur für sich allein lernen, sondern gemeinsam in der Cloud, erfahren sie Neues viel schneller als Menschen“, so der Zukunftsforscher
weiter.
Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung sowie dem voranschreitenden technischen Fortschritt hält aber auch die Kriminalität Einzug in diese neue Welt. Mehr und mehr verlagern sich Betrügereien in den digitalen Raum. Cybercrime ist mittlerweile eine Industrie, in der einzig der Umsatz zählt. Die Methoden werden immer ausgefeilter und die potenzielle Opfergruppe aufgrund der Vernetzung auch von Geräten immer größer. Das maschinelle Lernen wird darum nicht nur den Anwendern zusätzlichen Nutzen bringen, auch die Kriminellen werden sich die Technologie zunutze machen, um weiter Profit zu erzielen. Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen geraten dabei ins Visier der Betrüger.
Der Schaden durch Hackerangriffe & Co. betrug 2017 allein in Deutschland einer Studie des Software-Anbieters Symantec by Norton zufolge rund 2,6 Milliarden US-Dollar. Die Untersuchung bezog weltweit 20 Länder ein – insgesamt verloren Opfer von Cybercrime 172 Milliarden US-Dollar.
Immer mehr Cyber-Bausteine in Versicherungen enthalten
Der Digitalverband Bitkom hat in einer repräsentativen Umfrage ermittelt, dass bereits jeder zweite deutsche Internetnutzer im vergangenen Jahr Erfahrungen mit Cybercrime gemacht hat. Das mit Abstand häufigste Delikt sei dabei die Infizierung des Computers mit Viren gewesen. 43 Prozent der Befragten geben das an. Bei weiteren 19 Prozent seien die Zugangsdaten zu Online-Diensten oder Online-Shops gestohlen worden, und 18 Prozent hatten eine illegale Nutzung von persönlichen Daten zu beklagen. Beim Online-Shopping oder Online-Banking seien 16 Prozent betrogen worden. Die Umfrage zeigt auch, dass sich 19 Prozent der Internetnutzer den Abschluss einer Cyberversicherung vorstellen können. 5 Prozent wollen sich auf jeden Fall absichern.
In vielen neuen Haftpflicht-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherungen sind daher bereits entsprechende Bausteine enthalten. Allerdings kommen zunehmend auch eigenständige Absicherungsprodukte auf den Markt.
Online-Umfrage zum Thema Cyber
Pfefferminzia hat aus diesem Grund eine Online-Befragung unter Maklern und Vermittlern zum Thema Cyberversicherungen gestartet. 113 Teilnehmer haben sich dabei mit den Fragen befasst. Darunter fanden sich hauptsächlich Versicherungsmakler und -vertreter sowie sonstige Mitarbeiter eines Versicherungsunternehmens.
Dieser Umfrage zufolge schätzen nur 10 Prozent unserer Leser den Bedarf einer Cyberversicherung bei Privatkunden als sehr hoch ein. Rund zwei Drittel bewerten ihn als hoch und mittelhoch. Etwas mehr als jeder Fünfte sieht den Bedarf jedoch eher niedrig oder sehr niedrig ausgeprägt.
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