Feuerwehrleute bekämpfen die Flammen in einem brennenden Reifenlager in Berlin. © (c) dpa - Report
  • Von Lorenz Klein
  • 30.07.2019 um 17:44
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Die Betriebsinhaltsversicherung ist quasi die Hausratversicherung für Gewerbetreibende. Wo die Gefahren lauern und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie hier.

Gegen 18.45 Uhr geht der Notruf im Polizeipräsidium ein. Ein Zeuge hat dichte Rauchwolken und bis zu 30 Meter hohe Flammen aus einer Lagerhalle gen Himmel schlagen sehen – rund 16.000 Reifen befinden sich im lichterloh brennenden Reifenlager. Die Löscharbeiten im unterfränkischen Elsenfeld dauern bis in die Nacht. Verletzt wird laut Polizei niemand. Doch der Sachschaden geht in die Millionen: Halle, sämtliche Reifen und Arbeitsgeräte, wie etwa Gabelstapler, wurden zerstört, wie der Bayerische Rundfunk im November 2018 berichtete.

Bleibt zu hoffen, dass der Besitzer des Reifenlagers gut versichert war – zum Beispiel mit einer Betriebsinhaltsversicherung. In der Branche kursieren hierfür auch die Bezeichnungen Inventarversicherung, Geschäftsinhaltsversicherung, Praxisinhaltsversicherung oder Firmeninhaltsversicherung – gemeint ist immer das Gleiche. „Wie die Hausratversicherung die Gegenstände des privaten Haushaltes absichert, sichert die Inhaltsversicherung entsprechend den betrieblichen Erfordernissen die Gegenstände eines Unternehmens oder einer Praxis gegen Gefahren ab“, sagt Versicherungsmakler Ralf Kirchhoff.

Dabei sind die potenziellen Zerstörungsquellen, die vom Schutz gedeckt sind, breit gefächert: Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl mit Vandalismus, Sturm/Hagel, sogenannte unbenannte Gefahren oder Naturgefahren wie Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und ja, theoretisch auch das: Vulkanausbruch.

Stark abhängig von der Betriebsart

„Eine Inhaltsversicherung ist insbesondere für Gewerbetreibende und Freiberufler empfehlenswert, die ein Anlage- und Umlaufvermögen besitzen, dass im Schadenfall nicht mit eigenen finanziellen Mitteln ersetzt werden kann oder soll“, erläutert Makler Kirchhoff.

Während sich bei Verbrauchern sowohl die zu versichernden Werte als auch die Schadenmeldungen ähneln, ist die Wahl der optimalen Betriebsinhaltsversicherung sehr stark von der Betriebsart abhängig. „Ein Juwelier möchte seine lagernden Werte in sicheren Händen wissen, während ein Handwerksbetrieb auf funktionierende Maschinen angewiesen ist“, sagt Rainer Brand, Vorstand Produkte und Betrieb des Kieler Assekuradeurs Domcura. „Darüber hinaus wird der Geschäftsführer des herstellenden Betriebs sich eher gegen Feuergefahren absichern wollen, der Juwelier sorgt sich währenddessen um die Einbruchsicherheit.“

Entschädigung bei Ertragsausfall

Gleichwohl gibt es Risiken, die unabhängig von der gewählten Branche auftreten können. „Zum Beispiel könnten bei einem Leitungswasserschaden elektronische Geräte und Büromöbel derart beschädigt werden, dass der Betrieb kurzfristig schließen muss“, sagt Armin Molla, Vertriebsvorstand des digitalen Gewerbeversicherers Mailo, der seit März 2019 im hiesigen Markt für Furore sorgen will. „Mit einer Betriebsinhaltsversicherung werden die Kosten für eine Neubeschaffung der elektronischen Geräte und Möbel übernommen.

Zusätzlich wird bei einer Unterbrechung des Geschäftsbetriebs eine Entschädigung für den erlittenen Ertragsausfall gezahlt“, legt Molla den Nutzen des Absicherungskonzepts von Mailo dar. Dies besteht aus einer Grunddeckung – enthalten ist darin die Absicherung gegen Zerstörung durch Feuer, Leitungswasser, Sturm/Hagel und Einbruchdiebstahl. Hinzu kommen folgende optionale Bausteine: Elementar, Extended Coverage, Glasbruch, Transportgefahren, Elektronik und, wie erwähnt, Ertragsausfall.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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