- Von Lorenz Klein
- 30.07.2019 um 17:44
Damit macht Molla zugleich deutlich, dass eine Inhaltsdeckung Hand in Hand geht mit einer Absicherung der aus dem Schadenfall resultierenden Ertragsausfälle. „Bei vielen Selbstständigen und Freiberuflern ist die Kombination einer Inhaltsversicherung mit einer Betriebsunterbrechungsversicherung anzuraten“, sagt auch Makler Kirchhoff. „Sollte beispielsweise nach einem Schaden die betriebliche Produktion oder die berufliche Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden können, werden beispielsweise neben der Miete auch die laufenden Kosten für Mitarbeiter, Versicherungen, Tilgung, Zins, entgangener Gewinn und weitere Kosten durch die Versicherung erstattet.“
Doch all dies geschieht natürlich nur dann zur vollen Zufriedenheit des Geschädigten, wenn auch das jeweilige Bedingungswerk der Police entsprechend solide gebaut ist. So warnt Domcura-Manager Brand vor „Pauschalangeboten“, wie der „kleiner Betriebsunterbrechungsversicherung“, die den tatsächlichen Bedürfnissen im Ernstfall häufig nicht gerecht würden. „So hat man zwar die eigenen Maschinen vor Augen und versteht, dass nach einem Sachschaden bis zur Wiederherstellung der kaufmännischen und technischen Betriebsbereitschaft fortlaufende Kosten und entgehende Betriebsgewinne drohen“, so Brand. „Weniger offensichtlich ist hingegen die Abhängigkeit von zuliefernden Betrieben. Wissen die Versicherungsnehmer, dass sie sich auch gegen Ausfälle in der Lieferkette absichern können?“, gibt der Manager zu bedenken.
Grundbausteine ändern sich kaum
Damit skizziert Brand, wohin die Reise geht: Weil sich die Grundbausteine der Betriebsinhaltsversicherung kaum ändern, suchen einige Marktteilnehmer ihr Heil darin, Deckungs- und Leistungserweiterungen voranzutreiben. „Im besten Fall bilden diese den Kundenbedarf ab und bieten branchenspezifische Lösungen“, schildert Brand. Diese sollten für Kunden, wie auch für Vermittler, klar verständlich sein. „Denn schließlich kann nicht jeder das nötige Wissen für alle Kunden vom Arzt bis zum Zoohändler bündeln“, wie der Manager betont.
Der Philosophie der Einfachheit scheint auch Mailo zu folgen. Das Kölner Start-up bietet seinen Kunden gezielt einen Rundumschutz an. „Deshalb gehört eine Elektronikabsicherung selbstverständlich zu einer Betriebsinhaltsversicherung dazu“, wie Vertriebsvorstand Molla betont. Und da elektronische Geräte immer häufiger auch Cyber-Angriffen ausgesetzt seien, werde man im Juni mit „zielgruppenspezifische Cyber-Lösungen die Produktplalette erweitern“.
Auch Cyber-Schutz kann sinnvoll sein
Einen ähnlichen Weg beschreitet die Domcura mit der Inventarpolice für Ärzte. So fragt der zugrunde liegende Risikoanalysebogen unter anderem auch Risiken ab, die insbesondere gut vernetzte Betriebe treffen könnten. „Hier besteht zum Beispiel die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Cyber-Police gegen Erpressungsversuche durch sogenannte Ransomware, die den Zugang zur eigenen IT sperrt, abzusichern“, schildert Brand und verweist auf entsprechende Vorfälle an einigen deutschen Kliniken seit 2016.
Potenzial für Innovationen sieht Mailo-Vorstand Molla zudem „in der Erklärung und damit in der vereinfachten Darstellung der notwendigen Sicherheitsanforderungen“. Man arbeite daher an modernen Lösungen, die den Maklern auf der einen Seite Zeit sparen und auf der anderen Seite zu mehr Sicherheit in der Beratung und der Haftung verhelfen sollen.
Stichwort Zeit sparen – für Molla ist noch ein weiterer Punkt wichtig: „Bisher konnte keine Betriebsinhaltsversicherung direkt, also in Echtzeit abgeschlossen werden. Mit unserer Lösung bieten wir Maklern diese Absicherung jetzt komplett direkt und in Echtzeit an“, berichtet er. Die gesamte Policierung und alle dazugehörigen Dokumente habe der Makler damit nun ganz verbindlich „in weniger als 10 Sekunden“ nach Abschluss vorliegen.
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