Stick rein und Daten klauen? Datenvorfälle gehören laut „Allianz Risk Barometer 2025“ zu den meistgefürchteten Risiken in der Wirtschaft © Rudy and Peter Skitterians
  • Von Andreas Harms
  • 20.01.2025 um 12:22
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Zum dritten Mal in Folge fürchten Unternehmen weltweit vor allem Cybervorfälle. Doch was konkret macht ihnen auf diesem großen Gebiet die meiste Angst? Cyberangriffe jedenfalls nicht, legt das „Allianz Risk Barometer 2025“ nahe. Außerdem schildert es, was die Wirtschaft neben den Gefahren im Netz noch besorgt.

Das ist schon mehr als deutlich: Zum dritten Mal in Folge ernennen Unternehmen weltweit Cyberzwischenfälle zur größten Gefahr für ihr Geschäft. Das zeigt das neue „Allianz Risk Barometer 2025“ des Versicherers Allianz. Darin befragte er insgesamt 3.778 Risikobeauftragte von eigenen Unternehmenskunden, Vermittlern und Handelsorganisationen aus 106 Ländern und Regionen. Jeder Befragte durfte bis zu drei Risiken nennen – bei 38 Prozent waren es die erwähnten Cybergefahren. In Deutschland sind es sogar 47 Prozent.

Doch was konkret fürchten denn die Risikospezialisten im weltweiten Netz? Auch darüber gibt das „Allianz Risk Barometer 2025“ Auskunft.

  • 61 Prozent: Datenlecks beziehungsweise Datenpannen
  • 57 Prozent: Cyberangriffe auf wichtige Infrastruktur und physisches Vermögen
  • 49 Prozent: Verstärkte Angriffe durch Malware (Schad-Software) und Ransomware (Erpresser-Software)
  • 29 Prozent: Betriebsunterbrechung, weil digitale Lieferketten, Clouds oder Service-Plattformen ausfallen
  • 18 Prozent: Zunehmende Angriffe mittels gefälschter dienstlicher E-Mails (Spoofing Attacks)

Michael Daum, globaler Leiter für Cyberschadenfälle beim Gewerbeversicherer Allianz Commercial, erklärt: „Dass Ransomware-Angriffe einschließlich Datendiebstahl zunehmen, ist eine Folge der sich ändernden Taktiken der Angreifer und der wachsenden Abhängigkeiten zwischen Organisationen, die immer mehr personenbezogene Daten austauschen. Gleichzeitig ließ das regulatorische und rechtliche Umfeld die Zahl der so genannten nicht angriffsbezogenen datenschutzrechtlichen Sammelklagen steigen. Sie entstehen aus Vorfällen wie der unrechtmäßigen Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten. Der Anteil dieser Klagen hat sich allein in den letzten zwei Jahren verdreifacht.“

Einen Blick in die Zukunft wagt Risiko- und Trendspezialist Daniel Muller: „Fortschritte in der Technologie, verbesserte Verbindungen, schnellere Netzwerke und die Zunahme von Telearbeit und digitalem Handel werden Cyberrisiken wie Datenschutzverletzungen und Ransomware-Angriffe weiter erhöhen. Künstliche Intelligenz wird diese Bedrohungen weiter verstärken und beschleunigen, kann aber auch die Cybersicherheitsmaßnahmen verbessern. Damit ist sie ein zweischneidiges Schwert in der digitalen Landschaft.“

Bleibt am Ende noch die Frage, welche Risiken die globalen Unternehmer und Risikospezialisten außer Cyberproblemen sonst noch fürchten. Hier sind die Top 10:

  1. Wie beschrieben: Cybervorfälle
  2. Betriebsunterbrechung (inklusive gestörter Lieferketten)
  3. Naturkatastrophen
  4. Änderungen in Gesetzen und Vorschriften
  5. Klimawandel
  6. Feuer, Explosionen
  7. Makroökonomische Entwicklung
  8. Marktentwicklung (zum Beispiel härtere Konkurrenz, neue Konkurrenten, Fusionen)
  9. Politische Risiken und Gewalt (zum Beispiel Krieg, Terror, Streik, Unruhen)
  10. Neue Technologien

Das „Allianz Risk Barometer 2025“ können Sie in englischer Sprache hier herunterladen.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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