Wer heute als Unternehmer Entscheidungen trifft, ist wachsenden Haftungsrisiken ausgesetzt. © senivpetro / freepik
  • Von Manila Klafack
  • 31.03.2022 um 08:51
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:55 Min

Aufgrund vieler Schäden in den vergangenen Jahren ist das Feld der Managerhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) für Versicherer aktuell wenig interessant. Dennoch gehört dieser Schutz zu den wichtigsten Absicherungen – und Versicherungsvermittler können sich hier positionieren.

Die Corona-Pandemie hat überall ihre Spuren hinterlassen – auch bei Unternehmen. Viele Gewerbetreibende kämpften oder kämpfen mit herben Umsatzeinbußen. Manche standen oder stehen am Rande einer Insolvenz. Die Politik reagierte und änderte das Insolvenzgesetz.

Die neuen Insolvenzantragspflichten betrafen direkt auch eine Gewerbeversicherung: die Managerhaftpflichtversicherung oder D&O-Versicherung (Directors & Officers). Denn Geschäftsführer oder Vorstände haften, wenn sie nach dem Eintritt der Insolvenzreife noch Rechnungen begleichen. Im schlimmsten Fall müssen sie diese Zahlungen aus dem eigenen Privatvermögen erstatten.

Neuverträge schließen Schäden aus Insolvenzen ein

Hier springt der Versicherungsschutz einer D&O-Versicherung ein, sofern vorhanden. Jedoch gab es aufgrund der vergangenen Rechtsprechung immer wieder Unsicherheiten. Darum sind die D&O-Versicherer dazu übergegangen, in Neuverträgen diese Insolvenzverschleppungsansprüche ausdrücklich einzuschließen. In älteren Verträgen lehnten die Versicherer eine Übernahme des Schadens oft ab.

Allein dieses Beispiel zeigt, wie wichtig diese Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für Manager wegen ihrer möglichen Haftung ist. Geschäftsführer, Vorstände und andere Führungskräfte begeben sich oft in Gefahr, Pflichten zu verletzen. Je nach Größe des Unternehmens und je nach Branche gehört die D&O-Versicherung daher neben der Betriebshaftpflichtversicherung zu den wichtigsten Absicherungen.

Sie schützt das versicherte Unternehmen und die Führungskräfte vor finanziellen Folgen eines Schadens sowie vor Image- und Reputationsschäden. Und angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung sowie der vielen gesetzlichen Vorgaben, die sich kontinuierlich ändern, gibt eine D&O-Versicherung den versicherten Managern die Sicherheit, in diesem Umfeld freier agieren zu können.

Passive Rechtsschutzversicherung inklusive

Zudem wirkt die D&O-Versicherung, wie andere Haftpflichtversicherungen auch, als passive Rechtsschutzversicherung. Damit prüft sie zunächst, ob eine Forderung gegenüber dem Manager überhaupt berechtigt ist. In dem Zusammenhang übernimmt sie Kosten, die durch Juristen, Gutachter oder am Gericht entstehen.

Allerdings wird es für Versicherungsmakler zunehmend schwer, ihren Gewerbekunden leistungsstarke und bezahlbare Policen anzubieten, wie Michael Hendricks, Gründer des D&O-Spezialisten Hendricks in Düsseldorf, in einem Interview für den Blog der Wirtschaftswoche verriet.

Die Versicherer machten „regelrechte Abwehrangebote, die unzumutbar sind“. Die Prämien seien so hoch, dass sie nicht angenommen werden können. So hätten Unternehmen in der Tourismusbranche wegen Corona ein Zehntel der Deckungssumme als Prämie zahlen sollen. Viele Versicherungsmakler trauten sich mit solchen Vorschlägen gar nicht zu ihren Firmenkunden, berichtet Hendricks. Die Konzerne hingegen akzeptierten selbst Prämien, die bis zu zehnmal so hoch seien wie im Vorjahr, widerspruchslos.

D&O-Versicherung mit hohen Prämien und Leistungsausschlüssen

Ferner erzählt Hendricks von Versicherungen, die neben den viel zu hohen Prämien Deckungslücken vorweisen. So seien Cyber-Schäden manchmal ausgeschlossen. Hier könne eine Führungskraft nur noch mit einer eigenen privaten D&O-Versicherung vorsorgen; und manch ein Unternehmen bekomme gar keine D&O-Versicherung mehr.

In der Risikoanalyse eines Gewerbekunden beispielsweise über eine Beratungsplattform stellt sich schnell heraus, wie groß die Bedrohung aufgrund von Managementfehlern sein kann. Mit Unterstützung seines Maklers entscheidet der Unternehmer, ob er diese Gefahr im Fall der Fälle selbst bannen kann, oder ob er eine Absicherung benötigt – und wie diese aussehen sollte.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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