Weil Finanzdienstleister oft im Visier von Hackern stehen, müssen sie nun ein deutlich strengeres Risikomanagement auffahren. © picture alliance / Jochen Tack
  • Von Karen Schmidt
  • 12.06.2024 um 15:38
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Für Führungskräfte in Unternehmen steigen die Haftungsrisiken. Vor allem zunehmende Cybergefahren und neue Regulierungswerke treiben Manager um. Ein guter Anlass, um die Managerhaftpflichtversicherung zu überprüfen.

Kopfzerbrechen um Korruption

Einen weiteren Risikokomplex für Führungskräfte sieht die Umfrage von WTW in Verstößen zu Governance- und Compliance-Fragen: 80 Prozent der befragten Manager befürchten Bestechungs- oder Korruptionsvorwürfe und etwa 77 Prozent Konsequenzen aus einer fehlerhaften Unternehmensführung.

„Mehr als die Hälfte der deutschen Studienteilnehmer leitet international tätige Unternehmen – damit sind sie einer größeren Gefahr durch Korruption ausgesetzt als kleinere Organisationen“, sagt Philipp Rouget, Leiter der Abteilung „Financial ­Lines“ und D&O-Experte bei WTW. So sei aus Sicht der Risikomanager auch das Risiko im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit sprunghaft auf 80 Prozent gestiegen.

Haftungsrisiken für Manager steigen

Als Hintergrund hierfür sieht Rouget insbesondere die neu verabschiedete EU-Lieferkettenrichtlinie sowie das Lieferket­ten­sorgfaltspflichtengesetz. Diese Regularien verpflichten Unternehmen, Standards bei Menschenrechts- und Umweltaspekten in der Lieferkette einzuhalten und diese in der Geschäftstätigkeit und der Unternehmensführung zu verankern. Aber auch die geopolitische Situation – sprich die diversen Kriege in der Welt – spielt eine große Rolle.

Was momentan eher nicht oben bei den Managern auf der Agenda steht, ist der Klimawandel. „Nur sehr große Unternehmen sehen in Umweltrisiken einen Treiber für D&O-Schäden; für das Gros der Befragten sind andere Risiken wichtiger beziehungsweise schwieriger zu handhaben“, so Nazaruk. „Auch die ESG-Verpflichtungen tragen dazu bei, dass Klimarisiken für Manager zunehmend als beherrschbarer angesehen werden.“

D&O-Versicherungssummen prüfen

Schutz gegen die finanziellen Folgen der Managerhaftung bietet die Managerhaftpflichtversicherung, auch Directors-and-Officers-Versicherung (D&O-Versicherung) genannt. Hier fragte WTW die Entscheider, was sie denn beeinflusst, sich eine solche Police zuzulegen.

Rund 72 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland nennen Kosten als den wichtigsten Faktor bei der Höhe der D&O-Versicherungssumme, 66 Prozent geben die Empfehlung des Maklers als maßgeblich an. „Die Jahre des harten Marktes haben unter diesem Gesichtspunkt in einigen Fällen zu teils deutlichen Reduktionen der Versicherungssummen geführt“, so Rouget.

Im Lichte der stetig steigenden Haftungsrisiken sei eine Überprüfung der bestehenden Versicherungssummen zur anstehenden Erneuerung empfehlenswert. Rouget: „Aus unserer Sicht bietet der aktuelle D&O-Markt entgegen den geopolitischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen gute Chancen, die Versicherungssummen effizient zu er­höhen.“ 

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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