- Von Andreas Harms
- 18.02.2025 um 10:16
Selbstverständlich kommen auch diese Fragen. Die Fragen, wie es Marc-André ter Stegen geht. Und wann er wieder spielen kann. Schließlich ist ihm im Spiel gegen den FC Villarreal im September die Patellarsehne gerissen. Das ist definitiv kein Pappenstiel.
Es läuft eine Online-Konferenz, zu der der Cyber-Assekuradeur Stoik geladen hat. Die deutsche Geschäftsführerin Franziska Geier ist da, und der neue Chef für Cyber-Sicherheit, Jan Meurer. Und mit zugeschaltet ist: Eben jener Marc-André ter Stegen – die aktuelle Nummer 1 im Fußball-Nationaltor und Mannschaftskapitän beim FC Barcelona. Und seit einigen Wochen auch Investor und Markenbotschafter bei Stoik.
Im Chatfenster prasseln jede Menge Fragen auf die Veranstalter ein, aber auch Genesungswünsche. Wie geht es also der Sehne? Die Frage sei gerade nicht leicht zu beantworten, sagt ter Stegen. Das Gefühl sei aber ganz gut, die nächste Phase mit intensiveren Übungen stehe an. „Ich hoffe, dass ich spätestens zum Ende der Saison wieder auf dem Platz stehen kann“, sagt der Torwart. Aber erzwingen will er es nicht.
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Cyberattacken: Wenn nichts mehr geht
„Wir stellen weniger Fragen, weil wir die Systeme selbst scannen“
Es soll in dem Gespräch aber vor allem um ter Stegens Einstieg bei Stoik und sein Verhältnis zum Thema Cybergefahren gehen. Da liegt es auf der Hand, ein paar Parallelen zwischen Fußballabwehr und Cyberabwehr zu ziehen. So sagt der Torhüter an einer Stelle: „Je besser man vorgearbeitet hat, desto leichter kann man nachher die Kontrolle wieder übernehmen.“
Und weiter: „In meinem Job und in eurem Job ist es das Wichtigste, die Kontrolle zu behalten und alles dafür zu tun, dass man sie nicht verliert. Wenn ich jemanden brauche, will ich an die besten geraten, die dann die richtigen Schritte einleiten.“ Da hat er dann schon mit dem ganz dicken Pinsel gepinselt.
Wer auf wen zukam
Doch warum befasst er sich ausgerechnet mit Stoik und nicht etwa … sagen wir … wie sein Kollege Harry Kane vom FC Bayern mit der großen Allianz?
Zunächst sei Stoik auf ihn zugekommen, erklärt ter Stegen. „Ich fand die Konstellation interessant und hatte mich in den Gesprächen sehr wohlgefühlt. Ich konnte mich vom ersten Moment an mit der Art und Weise identifizieren, wie ihr denkt, Dinge handhabt und Dinge umsetzt.“
Auch Franziska Geier bestätigt an der Stelle, dass es persönlich passen muss und speziell in diesem Fall die Wellenlänge stimmt. Das habe sie schon gemerkt, als sie mit dem Nationalspieler in Spanien zusammen ein Werbevideo gedreht hatte.
So weit also zur allgegenwärtigen Harmonie. Doch dann kommt eine Stelle, an der Unternehmer genau zuhören sollten. Nämlich als ter Stegen erzählt, dass auch sein Klub, der FC Barcelona, angegriffen wurde. Es ist quasi ein Warnsignal von höchster Fußball-Ebene. „Man sieht, dass das wirklich alle betrifft. Es kann jedes Unternehmen treffen“, warnt der Profi-Sportler. „Vorsorge zu treffen ist auf jeden Fall besser, als nachher hinterherzulaufen.“ Weshalb sich Unternehmen immer schon vorher in professionelle Hände begeben und sicher sein sollten, dass alles wasserdicht ist.
Spam-Flut enorm gestiegen
Marc-André ter Stegen weiter: „Gerade kleine und mittlere Unternehmen glauben oft, dass sie gut abgesichert sind. Doch gerade die sind ein leichtes Ziel.“ Es gehe um Achtsamkeit. Unternehmen müssen erkennen, dass sie etwas tun müssen, denn die Folgen können gravierend sein.
Also auch mal die persönliche Frage zu seiner eigenen Achtsamkeit. Wurde er selbst denn schon mal gehackt? Nein, das nicht, sagt er. Nur die Spam-Flut sei enorm gestiegen. „In den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, dass es extrem viel geworden ist. Aber mein Bruder hatte schon immer ein Händchen für alles, was IT betrifft, und hat mir immer viel geholfen“, sagt ter Stegen.
Immerhin ist er offenbar achtsam. Er nutzt Apps, die ihm riesige und schwer zu knackende Passwörter zusammenstellen. Aber er ist sich auch dessen bewusst, dass er definitiv ein Ziel für Angriffe im Netz ist. „Das kann man wahrscheinlich nicht verhindern, aber man kann vorsorgen.“
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