Paul Mang ist Chief Innovation Officer bei Guidewire Software. © Guidewire Software
  • Von Redaktion
  • 27.09.2021 um 10:49
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Viele kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) mussten in der Corona-Pandemie reagieren und ihr Geschäftsmodell anpassen. Das sorgt auch für neue Anforderung an ihre Versicherungen, beobachtet Paul Mang, Leiter Innovation bei Guidewire Software. Wie sich die Versicherer darauf einstellen können, erklärt er in seinem Gastbeitrag.

Automatisiertes Underwriting für individuelle Risikoprofile

Predictive Analytics und künstliche Intelligenz ermöglichen fortschrittliches datengesteuertes Underwriting und befähigen Underwriter, auf eine große Menge aktueller, nicht-traditioneller, sowohl externer als auch interner Daten zuzugreifen (zum Beispiel demografische Daten, Kriminalitätsraten, Stimmung unter den Mitarbeitern oder in sozialen Medien sowie zahlreiche weitere Aspekte mit hoher Vorhersagekraft für Schäden). Mit diesen Daten können Versicherer ausgefeilte Risikoprofile erstellen sowie aktuelle und wettbewerbsfähige Entscheidungen treffen, die das Risiko genau widerspiegeln, anstatt sich auf grobe Risikoklassifizierungen zu verlassen. Die Risiken von zwei scheinbar ähnlichen Unternehmen können damit sehr unterschiedlich aussehen und Underwriter können die Preise entsprechend anpassen.

Das automatisierte Underwriting passt sich den sich ändernden Risikoprofilen an, ohne dass der Kunde aktiv werden muss. Die Produktpersonalisierung, die sich dadurch eröffnet, ist grenzenlos. Daten-Trigger können überwachen, ob ein Unternehmen in ein neues Gebiet expandiert, seinen digitalen Fußabdruck vergrößert oder seine Geschäftstätigkeit vorübergehend einstellt. Die Richtlinie wird dann bei Bedarf automatisch angepasst.

Traditionelle Underwriting-Methoden stoßen an ihre Grenzen

Mit datengesteuertem Underwriting, das Predictive Analytics und künstliche Intelligenz einsetzt, können Versicherer Unternehmen ganzheitlich unterstützen, indem sie die Modellergebnisse zur Risikomanagementberatung auf der Grundlage der spezifischen Bedürfnisse ihrer Kunden nutzen. Dies benötigt ein Verständnis für die umfassenderen Bedürfnisse der Kunden und langfristige Beziehungen in einem Markt, in dem die Loyalität gegenüber Versicherern historisch niedrig ist.

Traditionelle Underwriting-Methoden waren schon vor der Pandemie überlastet und stoßen nun an ihre Grenzen. In den nächsten Jahren wird es noch mehr Veränderungen geben, da die Schockwellen der Pandemie weiter nachwirken – allerdings kann man inzwischen erkennen, in welche Richtung sich der Versicherungsmarkt bewegt. Aus der Krise kommt die Innovation und für Versicherer sollten die vielen Beispiele für Unternehmertum, die in den letzten Monaten im KMU-Sektor zu sehen waren, ein Anstoß sein, sich schnell auf den KMU-Markt der Zukunft einzustellen.

Über den Autor

Paul Mang ist Chief Innovation Officer bei Guidewire Software.

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