- Von Lorenz Klein
- 09.12.2019 um 10:51
Deutsche Unternehmen sind 2019 mit deutlich höheren Zahlungsausfällen konfrontiert als in den Vorjahren. Das hat eine Hochrechnung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergeben.
Demnach müssen für das laufende Jahr fast 900 Millionen Euro von den Warenkredit- und Kautionsversicherer ausgezahlt werden, was einer Steigerung von über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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„Der Welthandel stagniert, das Wachstum in Deutschland schwächelt und die Zahlungsmoral sinkt“, fasste der Vorsitzende der Kommission Kreditversicherung im GDV, Thomas Langen, die Lage in einer Mitteilung zusammen. Infolge der wirtschaftlichen Probleme könnten viele Firmen ihre Rechnungen nur noch verspätet zahlen – oder gar nicht mehr. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen dürfte im kommenden Jahr erstmals seit der Finanzkrise wieder anwachsen, prognostiziert Langen.
Sorgenkind Automobilindustrie
Hohe Risiken sehen die Kreditversicherer demnach insbesondere in der Automobilindustrie. Der Strukturwandel erfordere hohe Investitionen, während gleichzeitig der weltweite Absatz sinke. Das führe zu einem immensen Druck auf die ganze Wertschöpfungskette, die eng mit der Automobilindustrie verflochten sei, etwa Chemie, Metall oder Maschinen- und Anlagenbau.
Wie der GDV weiter berichtet, decken die deutschen Kreditversicherer 2019 mit 495 Milliarden Euro höhere Ausfallrisiken als je zuvor (plus 2 Prozent). Zum Deckungsvolumen der Warenkreditversicherung (430 Milliarden Euro) kommen weitere 65 Milliarden Euro aus Kautionsversicherungen, mit denen die Versicherer Bürgschaften und Garantien zur Verfügung stellen.
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