- Von Juliana Demski
- 30.06.2021 um 17:42
Einer aktuellen Studie im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge werden die Folgen von Cyber-Attacken für mittelständische Unternehmen gravierender. 39 Prozent der Unternehmen gaben an, vier oder mehr Tage für die Wiederherstellung ihrer IT-Systeme gebraucht zu haben. In den Vorjahren hatte dieser Wert noch bei 20 Prozent gelegen.
Cyberpolice für kleine Unternehmen noch kein Thema
„Cybercrime kann jedes Unternehmen treffen"
In den Augen des GDV-Hauptgeschäftsführers, Jörg Asmussen, liege diese Entwicklung vor allem an einer mangelnden Vorbereitung vieler Firmen. Ein Drittel hat niemanden, der explizit für die IT-Sicherheit verantwortlich ist. Die Hälfte hat keinerlei Plan für den Umgang mit einer Cyber-Attacke. Daher reagieren diese Unternehmen auf einen Angriff zu langsam und erleiden unnötig schwere wirtschaftliche Folgen“, so Asmussen.
Vor allem der „laxe Umgang mit Datensicherungen“ ist laut dem GDV problematisch. Die Umfrage zeigt: Jedes fünfte mittelständische Unternehmen verzichtet auf mindestens wöchentliche Backups – oder bewahrt diese einfach nicht sicher genug auf. Und ob die Daten aus den Sicherungskopien wirklich wiederhergestellt werden können, überprüfen nur 60 Prozent der befragten Firmen. „Sicherungskopien sind gerade bei Ransomware-Attacken das wirksamste Gegenmittel und sollten daher so aktuell und so sicher wie möglich sein“, so Asmussen.
Mehrheit hält Gefahren für gering
Trotz der wachsenden Gefahr von Cyber-Attacken und obwohl 27 Prozent der Befragten bereits Opfer eines Angriffs waren, hält eine breite Mehrheit (70 Prozent) die Gefahr für das eigene Unternehmen für gering. Ein Fehler, findet Asmussen: „Der Mittelstand ist gerade wegen seiner Arglosigkeit stark durch Cyber-Kriminalität gefährdet und müsste viel mehr für den Schutz seiner IT-Systeme tun“, erklärt er. 79 Prozent der Befragten meinen indes, bereits genug für ihre IT-Sicherheit zu tun.
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