- Von Achim Nixdorf
- 15.06.2023 um 13:25
Ein Cyberangriff kann Betriebe hart treffen und sie sogar in ihrer Existenz gefährden. Das spiegelt sich auch in einer aktuellen Umfrage der Gothaer unter kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) wider. Demnach sehen knapp die Hälfte aller Befragten (48 Prozent) einen Hackerangriff als das bedrohlichste Risiko an. Damit ist und bleibt die Furcht vor Cyberkriminalität im fünften Jahr in Folge auf Platz eins der größten Gefahren für KMU.
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Cyberversicherer sollten „aktuelle Bedrohungslagen aufmerksam verfolgen“
Auf Platz zwei und drei der am meisten gefürchteten Risiken für KMU folgen der Betriebsausfall (40 Prozent) und menschliches Versagen (38 Prozent). Deutlich gestiegen ist die Angst vor dem Ausfall von Zulieferern oder einer Unterbrechung der Lieferkette. In der KMU-Studie der Gothaer sagen 30 Prozent der Befragten, dass sie dies als bedrohlich einschätzen, 2019 waren es nur 23 Prozent.
Greifbare Risiken wie Einbrüche oder Brände (jeweils 30 Prozent) bewegen sich auf Vorjahresniveau. Während jedoch das Risiko, Opfer eines Einbruchs oder von Vandalismus zu werden, im Fünf-Jahres-Vergleich eher rückläufig ist, scheint dem Risiko von Bränden und Explosionen im Verlauf der vergangenen drei Jahre wieder mehr Beachtung zuzukommen (2023: 30 Prozent versus 2021: 26 Prozent).
Cyber: Nachholbedarf beim Versicherungsschutz
Obwohl die Angst vor einem Angriff aus dem Netz so groß ist, haben sich bislang nur 20 Prozent der KMU über eine Cyberversicherung gegen Hackerangriffe abgesichert. Die drei wichtigsten Kriterien bei der Auswahl einer Police sind der Studie zufolge Assistance-Leistungen im Schadenfall (53 Prozent), die Beitragshöhe (48 Prozent) sowie eine 24-Stunden-Notfall-Hotline (43 Prozent).
Zwischen der Gefahreneinschätzung und dem eigenen Cyber-Risikomanagement klafft also noch immer eine große Lücke. „Die meisten deutschen Mittelständler sind sich des Risikos eines Hackerangriffs zwar durchaus bewusst, aber 80 Prozent der Unternehmen haben keine entsprechende Absicherung“, konstatiert Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine. Immerhin knapp ein Viertel der befragten Firmen plane aber, in den kommenden zwei Jahren eine entsprechende Police abzuschließen.
Datendiebstahl und Betriebsunterbrechung
Welche Schäden eine Cyberattacke verursachen kann, wissen jene 17 Prozent der KMU, die schon mal Opfer eines solchen Angriffs geworden sind. Von ihnen gaben in der Studie 45 Prozent an, dass ihnen Daten gestohlen worden seien. 40 Prozent mussten mit einer Betriebsunterbrechung kämpfen und je 20 Prozent beklagten den Verlust von Geschäftsgeheimnissen und der eigenen Reputation.
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